Teatro Sociale di Como / AsLiCo

Rigoletto für Kinder

Verdi
Diese Vorstellung ist nicht mehr als Video auf unserer Plattform verfügbar. Sie können aber weiterhin das zusätzliche Material der Produktion nutzen.

Am Hof eines ruchlosen Herzogs verspottet sein Hofnarr gnadenlos die Väter und Ehemänner der Frauen die er entehrt hat, in der Gewissheit, dass seine eigene Tochter sicher zu Hause versteckt ist. Er ahnt nicht, dass der Herzog sie bereits erspäht hat...

Durch eine raffinierte Rahmenerzählung von einem Theaterstück im Theaterstück, passt diese Aufführung von Rigoletto die reiferen Themen der Oper nicht nur altersentsprechend einem jungen Publikum an, sondern lässt es auch hinter den Kulissen in die Inszenierung der Oper einzutauchen.

Besetzung

Duca di Mantova
Francesco Congiu
Rigoletto
Jaime Pialli
Gilda
Vittoria Magnarello
Monterone/Sparafucile
Andrea Gervasoni
Contessa di Ceprano/Maddalena
Elena Pervoz
Giovanna
Chiara Serangeli
Marullo
Filippo Rotondo
Borsa
Davide Capitanio
Conte di Ceprano
Marco Tomasoni
Schauspieler
Salvatore Alfano
Schauspieler
Matteo Prosperi
...
Musik
Giuseppe Verdi
Dirigent
Cesare Della Sciucca
Inszenierung
Manuel Renga
Bühnenbild und Kostüme
Aurelio Colombo
Pianoforte
Giorgio Martano
...

Video

Handlung

Unsere Geschichte...

Hier kommt eine Schauspieltruppe, die immer von Theater zu Theater reist, mit Truhen voller farbenfroher Kostüme, Werkzeuge und Trödel. „Die Kompanie des Herzogs“ heißen sie. Sie bringen eine wunderbare Geschichte auf die Bühne, die von Rigoletto, obwohl jede*r von ihnen weiß, dass sie jedes Mal, wenn sie die Geschichte erzählen, Freude und Schmerz empfinden, Rache schwören, verzeihen, sich sogar vor Frau Tod wiederfinden und untergehen müssen. Jeden Tag begibt sich diese Gruppe von Schauspieler*innen in ein anderes Theater, um mit ihren wenigen Werkzeugen die immer gleiche Vorstellung zu inszenieren. Sie entdecken jedes Mal neue Räume, spielen mit Theatermaschinerien, zaubern mit dem kleinen, aber großen Geheimnis, das die Theaterwelt verbirgt.

Sobald sie fertig sind, beginnt die Show, die mit einer großen Feier im Palast eröffnet wird. Der Herzog von Mantua feiert mit den Höflingen, tanzt und trinkt, isst und bewundert all die schönen Damen auf seiner Feier, insbesondere die Frau des Grafen Ceprano. Zur Unterstützung seiner Aufregung kommt Rigoletto, der Hofnarr, der es darauf anlegt, Ceprano wütend zu machen. Die Party wird von Graf Monterone unterbrochen, der selbst verärgert ist, weil sich der Herzog über seine Tochter lustig gemacht hat; er wird verhaftet, verflucht aber den Herzog und seinen Hofnarren, bevor er ins Gefängnis gebracht wird.

Rigoletto zieht sein Narrenkostüm aus und eilt nach Hause zu seiner geliebten Tochter Gilda: Er will sie auf jeden Fall vor den höfischen Lackaffen in Sicherheit bringen, ist sich aber nicht bewusst, dass der Herzog bereits ein Auge auf sie geworfen hat und direkt vor dem Fenster steht, den richtigen Moment abwartend, um sie zu anzusprechen. Rigoletto tritt heraus und der Herzog, der sich als Gualtier Maldè, ein armer Student, ausgibt, macht sich an die schöne Gilda heran.

Der Herzog erschrickt vor Lärm und flieht: Es sind die Höflinge, die, überzeugt davon, dass Gilda die Geliebte Rigolettos ist, sie entführen wollen, um ihn zu verspotten. Wie lustige Akrobaten steigen sie die Treppe hinauf, entführen sie und bringen sie zum Palast und lassen Rigoletto verzweifelt zurück, weil er seinen Schatz nicht antreffen wird, wenn er einmal zu Hause ist. Rigoletto trifft auf einen zwielichtigen Banditen, Sparafucile, der sich bereit erklärt, ihm bestmöglich zu dienen, bevor er in der Dunkelheit verschwindet.

Im Palast hört der Herzog die nächtlichen Abenteuer seiner Höflinge und ihm wird klar, dass seine Gilda diejenige ist, die entführt und in sein Zimmer gebracht wurde, also geht er zu ihr. Nur wenige Augenblicke später erreicht Rigoletto den Palast. Er ist misstrauisch, auf der Suche nach Beweisen, bis er verzweifelt die Wahrheit enthüllt: Gilda ist seine Tochter! Und sie weint. Sie erzählt alles ihrem Vater, der seine ganze Kraft zusammennimmt und dem Herzog Rache schwört.

Ein paar Tage vergehen, aber Gildas Liebe zum Herzog vergeht nicht, so dass Rigoletto sie, um ihr die Verlogenheit seiner Liebe vor Augen zu führen, in eine Taverne am Ufer des Mincio führt. Dort angekommen, sehen sie den Herzog in den Armen der schönen Maddalena, der Schwester von Sparafucile. Gilda hat endlich einen Beweis für seinen Betrug. Sie wird von ihrem Vater nach Hause geschickt, während er noch etwas zu erledigen hat: Er plant, den Herzog von dem Banditen töten zu lassen, um seine Rache zu vollenden, weiß aber nicht, dass Sparafucile und Maddalena auf eine andere Idee gekommen sind, nämlich Rigoletto selbst zu töten, ihn auszurauben und den Herzog zu retten, in den Maddalena verliebt ist. Gilda kehrt unbemerkt zurück, hört den Plan der Geschwister und entschließt sich zu einer großen Liebesgeste, sich für den Herzog und seinen Vater zu opfern.

Eine stürmische Nacht mit Donnern, Blitzen und Windrauschen überdeckt das Leid dieses traurigen Moments. Rigoletto kehrt zurück, nimmt den Koffer von Sparafucile, sicher, dass er den Leichnam des Herzogs enthält. Doch als er ihn öffnet, entdeckt er das traurigst mögliche: Im Koffer ist Gilda, die mit ihren letzten Worten von ihrem Vater Abschied nimmt. Rigoletto hat alles verloren und geht allein zu seinem Haus.

Die Schauspieler*innen packen ein und gehen zum nächsten Theater, wohl wissend, dass alles, was sie gezeigt haben, unwirklich ist, so unwirklich wie ein Theaterstück eben ist, aber auch etwas, das wahre und tiefe Gefühle erzählt, so wahr wie das wirkliche Leben.

Einblicke

Kommentar des Regisseurs

Von Manuel Renga, Regisseur

Die Produktion von Rigoletto, Die Geheimnisse des Theaters begannen mit einer Frage: Wie kann man Rigoletto für ein Publikum von Kindern adaptieren und dabei Verdis ursprünglicher Handlung treu bleiben, worin Mord, Rache und Gewalt gegen Frauen vorkommen? Unser Ziel war es daher, mit den magischen und geheimnisvollen Techniken des Theaters kinderfreundliche Ansätze zu finden. Daher beschlossen wir, dass die Protagonist*innen eine Schauspieltruppe sein sollte, welche die Oper aufführen, und nicht nur Rigoletto, Gilda oder der Herzog, so dass unsere Schauspieler*innen die fesselnde Maschinerie und die Techniken, die hinter den Kulissen verborgen sind, nutzen und zur Schau stellen konnten, um Kinder zu überraschen und die ursprüngliche turbulente Handlung der Oper zu vermitteln.

Rigoletto, Die Geheimnisse des Theaters ist eine visuelle Performance auf zwei Ebenen: Die erste wird durch die Schauspieler*innen und Sängerïnnen der „Die Kompanie des Herzogs“ gezeigt, die die Entstehung einer Oper demonstrieren, und die zweite ist die Aufführung von Rigoletto. Die künstlerische Entscheidung, diese zusätzliche Ebene zu Giuseppe Verdis gefeierter Oper zu schaffen, ist motiviert durch den Wunsch, unserem jungen Publikum die Entwicklungen vor und während der Aufführung erfahren zu lassen (die Darsteller*innen verkleiden sich, wärmen sich auf, üben sich in Theatertechniken und Bühnentricks), aber noch wichtiger ist es, den theatralischen Zauber zu enthüllen, der das Fiktive in die Realität transportiert. Um diese Verwandlungsmagie aufzudecken, griffen wir auf szenografische Komponenten zurück: Frontvorhang, Bühne, Sitzreihen, Kulissen, Licht und Schatten, Wind- und Donner-Effektmaschine, Requisiten sowie die Verwendung eines Marionetten-Doubles für intimere und tragische Szenen, wie zum Beispiel den Tod von Gilda.