Akt I
Schottland, Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Eindringling wurde nachts auf dem Grundstück von Schloss Lammermoor, Eigentum von Enrico Ashton, gesehen. Normanno, der Hauptmann der Wache, schickt Männer auf die Suche nach dem Fremden. Enrico eilt besorgt herbei. Die finanzielle Lage seiner Familie ist in einem kritischen Zustand. Nur die arrangierte Hochzeit seiner Schwester Lucia mit Lord Arturo kann sie retten. Der Kaplan und Lehrer von Lucia, Raimondo, erinnert Enrico daran, dass sie immer noch um ihre Mutter trauert. Aber Normanno enthüllt, dass Lucia heimlich in Edgardo di Ravenswood, Anführer von Ashtons politischen Feinden, verliebt ist. Enrico ist wütend und schwört Rache. Die Männer kommen zurück und erklären, dass sie den Eindringling gesehen und identifiziert haben: Es ist Edgardo. Enrico tobt vor Wut.
Kurz vor Sonnenaufgang, warten Lucia und ihre Vertraute Alisa am Brunnen in der Nähe des Waldes auf Edgardo. Lucia erzählt, dass sie den Geist eines Mädchens, das von ihrem eifersüchtigen Geliebten an diesem Brunnen erstochen wurde, gesehen hatte. Alisa drängt sie dazu Edgardo zu verlassen aber Lucia behauptet, dass ihre Liebe für Edgardo sie glücklich macht und ihr hilft, alles zu überwinden. Edgardo stößt zu ihnen und erklärt, dass er eine politische Mission in Frankreich zu erledigen hat. Bevor er geht, will er sich mit Enrico versöhnen. Lucia bittet Edgardo jedoch, nichts über ihre Liebe zu verraten. Edgardo akzeptiert die Vereinbarung. Sie tauschen ihre Trauringe aus und schwören sich ewige Treue.
Akt II
Ein paar Monate später, am Hochzeitstag von Lucia und Arturo. Normanno zeigt Enrico die Briefe, die er zwischen dem Liebespaar abgefangen hatte; er hatte ebenfalls einen falschen Brief erstellt, der angeblich von Edgardo geschrieben wurde und an eine andere Frau adressiert war. Während der Kapitän das Brautpaar begrüßt, versucht Lucia sich weiterhin ihrem Bruder zu widersetzen. Enrico gibt ihr den falschen Brief. Das bricht Lucia das Herz. Enrico drängt sie dazu, Arturo zu heiraten, um die Familie zu retten. Er geht und Raimondo überzeugt davon, dass Lucia ihre Liebe aufgegeben hat, erinnert sie an ihre verstorbene Mutter und drängt sie dazu, ihre Pflicht als Schwester zu erfüllen. Letztendlich stimmt sie zu.
Als der Tag der Hochzeit immer näher rückt, erklärt Enrico Arturo, dass Lucia wegen des Todes ihrer Mutter immer noch sehr wehmütig ist. Das junge Mädchen tritt ein und unterschreibt widerwillig den Ehevertrag. Plötzlich stürzt Edgardo herein und will seine Verbundenheit mit Lucia in Anspruch nehmen. Die versammelten Menschen sind verblüfft (Sextett: "Chi mi frena in tal momento"). Arturo und Enrico befehlen Edgardo zu gehen, aber er gibt nicht auf. Raimondo überreicht ihm den von Lucia unterschriebenen Vertrag. Edgardo ist so verzweifelt und wütend, dass er sie verflucht und bevor er geht den Ring von seinem Finger entfernt.
Akt III
Enrico besucht Edgardo, in seinem Haus, dass in Ruinen liegt und verspottet ihn mit der Nachricht, dass Lucia und Arturo gerade geheiratet haben. Beide Männer treffen sich im Morgengrauen unweit der Gräber der Ravenswoods, um in einem Duell gegeneinander anzutreten.
Als er nach Lammermoor zurückkehrt, unterbricht Raimondo die Hochzeitsfeier, in dem er verkündet, dass Lucia verrückt geworden sei und Arturo ermordet hat. Lucia, die voller Blut ist, tritt ein. Zärtlichkeit, Freude und Schrecken zeichnen sich in ihrem Gesicht ab. Sie erinnert sich an ihre Verabredungen mit Edgardo und stellt sich mit ihm in ihrer Hochzeitsnacht vor. Sie schwört, dass sie im Paradies nie ohne ihren Liebhaber glücklich sein und ihn dort wiedersehen wird. Als Enrico zurückkommt, ist er wahnsinnig vor Wut und erkennt, dass sie ihren Verstand verloren hat. Nach einem verstörenden und gewaltsamen Austausch mit ihrem Bruder wird Lucia ohnmächtig.
Auf dem Friedhof beklagt sich Edgardo über die Idee, ohne Lucia zu leben und wartet auf sein Duell mit Enrico. Edgardo ist entschlossen, sich umbringen zu lassen denn sein Leben macht keinen Sinn mehr. Die Gäste von Schloss Lammermoor verkünden, dass Lucia im Sterben seinen Namen ausgesprochen hat. Während er beabsichtigt, zu ihrem Bett zu eilen, kündigt Raimondo den Tod von Lucia an. Entschlossen, mit ihr ins Paradies zu gehen, ersticht sich Edgardo.