I. Akt
Im Schloss von Ripaseccha bereitet sich der nicht mehr junge und geizige Marquis Don Pippo auf seine Hochzeit vor, zur großen Freude seines Sekretärs Calandrino. Celidora, Don Pippos Mündel, verlangt, dass ihr Vormund sein Versprechen hält, indem er ihr endlich erlaubt, Biondello, den jungen Mann, den sie liebt, zu heiraten, der seit einem Jahr Dauergast in ihrem Hause ist. Don Pippo verspricht ihr eine Doppelhochzeit an diesem Abend. Es soll jedoch nicht Biondello für Celidora sein, denn Don Pippo gibt sie einem reichen römischen Grafen ähnlichen Alters zur Frau, dessen Pflegetochter Don Pippo wiederum zu heiraten beabsichtigt.
Biondello sieht den Marquis traurig an, der den Jungen auslacht und peinigt: Der mittellose Jüngling kann Celidora haben, wenn der Gesang der Gans von Kairo Geld vom Himmel regnen lässt. Calandrino zerbricht sich den Kopf um herauszufinden, wie er Biondello helfen kann, seine Geliebte zurückzugewinnen, aber Don Pippo sperrt das Mädchen in den Turm des Schlosses, um jegliche Tricks zu verhindern.
Der Marquis heißt die römischen Gäste bei ihrer Ankunft im Haus fröhlich willkommen, namentlich seine verschleierte Braut und sein zukünftiger Schwiegervater und Schwiegersohn, der edelmütige und anspruchsvolle Lionetto. Als Don Pippo den Grafen zum Schlossturm begleitet, um ihn seiner zukünftigen Frau Celidora vorzustellen, soll sich Calandrino um Don Pippos Braut kümmern. Sie nimmt ihren Schleier ab, und der Sekretär ist erstaunt, Lavina, seine Geliebte, zu sehen. Er beschließt sofort, sie wegzuzaubern. Als Don Pippo zurückkehrt und die beiden Liebenden in inniger Umarmung vorfindet, lässt er Lavina zusammen mit Celidora im Turm einsperren und übergibt den Schlüssel Auretta, der Kammerzofe.
Calandrino entlockt Aurettas Händen den Turmschlüssel. Die Szene wird von ihrem Geliebten, dem Stallburschen Chichibio, beobachtet, der sofort eifersüchtig wird.
Endlich treffen sich auch Graf Lionetto und Celidora: Es stellt sich heraus, dass Don Pippo die Liebesbriefe, die Celidora an Biondello geschrieben hat, an Lionetto geschickt hat, der das Mädchen aus unerfindlichem Grund Clarice nennt. Celidora kündigt bitter an, dass der alte Mann nur dann ihr Mann sein wird, wenn der Gesang der Gans von Kairo Geld vom Himmel regnen lässt.
II. Akt
Nach seinem Mittagsschlaf beauftragt Don Pippo fieberhaft Auretta und Chichibio mit der Vorbereitung für die Doppelhochzeit. Das Zimmermädchen und der Stallbursche finden jedoch, dass diejenigen, die sich lieben zusammen sein sollten und beschließen, den Jugendlichen zu helfen, die Zwangsehen zu vermeiden.
Calandrino bringt die Mädchen heimlich aus dem Turm. Celidora und Biondello fallen sich in die Arme, und der Junge treibt Geld auf, um seiner Geliebten aus ihrer Notlage zu helfen. Lionetto überrascht sie und, mit Celidora allein, beanstandet, dass sie nicht die gleiche Person ist wie Clarice, über die ihr Ziehvater so viel Gutes berichtet hat, da sie weder gebildet noch tugendhaft sei. Celidora erklärt Lionetto bitter, dass sie schon immer in jemand anderen verliebt war und ihr Vormund ein Herz aus Stein hat. Schließlich wirft sie das Geld vor den älteren Mann und eilt davon. Nachdem er kurz nachgedacht hat, wendet sich Lionetto an Chichibio, der gerade in einem Gänsekostüm umherschleicht, und sagt ihm, er solle seinem Meister mitteilen, dass sich die beiden Liebenden gerade auf die Flucht vorbereiten. Er selbst beschließt, dem Drama ein Ende zu setzen; er sammelt das Geld vom Boden, zusammen mit dem Gänsekostüm, das der Stallbursche dort gelassen hat, und eilt davon.
Die vier Liebenden können den Fluss vor der Burg nicht ungesehen überqueren und rufen so einige Arbeiter zusammen, um schnell eine Brücke zu bauen. Die Arbeit wird wie im Fieber durchgeführt, als Auretta und Chichibio die Nachricht überbringen, dass Don Pippo sich nähert.
Der Marquis kommt tatsächlich und will in seiner übergroßen Wut die gesamte Kompanie sofort ins Gefängnis werfen. Plötzlich erscheint Graf Lionetto aus dem Turm, der wie eine Gans gekleidet ist und mit Goldstücken wirft. Er versucht, an Don Pippos bessere Natur zu appellieren indem er feststellt, dass jeder nur aus Liebe heiraten sollte und erklärt sich selbst sowohl zur Gans von Kairo als auch zum getäuschten Bräutigam.