Erster Teil
Lagebesprechung im Hauptquartier der russischen Armee in der Mandschurei: Die große Offensive gegen die feindlichen Japaner steht unmittelbar bevor. Nichtsdestotrotz hat die aus St. Petersburg stammende junge Witwe Lydia Pawlowska für den Abend zum Ball geladen. General Katschalow, der Oberbefehlshaber der russischen Armee, will der Einladung mit Hinweis auf die angespannte Lage nicht folgen, tatsächlich aber wurmt ihn, dass Lydia sein Werben zurückgewiesen hat. Das durchschaut auch sein Vertrauter, Oberst Baltischew, Chef des militärischen Geheimdienstes. Er hat selbst ein Auge auf Lydia geworfen, obgleich er sie wegen ihrer Verbindungen zu einem japanischen Offizier vor dem Krieg der Spionage verdächtigt..
Unter falscher Identität hat sich der deutsche Kriegsberichterstatter Roderich Zirbitz auf der Suche nach Informationen ins russische Hauptquartier eingeschlichen. Er wird jedoch schnell entlarvt und muss den Zorn von General Katschalow fürchten. Weil seine Tochter Tatjana Roderich auch noch schöne Augen macht, stellt er sie unter Hausarrest und verbietet ihr, zu Lydias Ball zu gehen.
Da erscheint Lydia selbst, um den General mit entwaffnender Direktheit umzustimmen, doch zum Ball zu kommen – was ihr tatsächlich gelingt. In einem chinesischen Diener erkennt sie den japanischen Major Ito, eben jenen Offizier, der ihr in St. Petersburg den Hof machte, und der nun als Chinese verkleidet im russischen Hauptquartier spioniert. Obwohl durch den Krieg auf feindlichen Seiten stehend, bricht sich die vormals unterdrückte Leidenschaft Bahn.
Durch Zufall stört General Katschalow ein konspiratives Treffen von Ito und zwei weiteren japanischen Spionen und wird von ihnen überwältigt. Das Erscheinen von Lydia in Begleitung zahlreicher russischer Offiziere wendet jedoch das Blatt. Das stürzt sie in einen großen Gewissenskonflikt, da Ito und seinen Gefolgsleuten die Todesstrafe droht. Ihre widerstreitenden Gefühle unterdrückend, gibt sie weiterhin die charmante Gastgeberin. Tatjana hat sich trotz des väterlichen Verbotes auf den Ball geschlichen, wo Roderich als chinesischer Zauberer verkleidet seine Annäherungsversuche ihr gegenüber fortsetzt. Die japanischen Spione können aus ihrer Haft entfliehen. Ito sucht Zuflucht bei Lydia, die ihn vor Oberst Baltischew und seinen Gefolgsleuten verbirgt. Erneut gesteht Ito Lydia seine Liebe.
Zweiter Teil
Um die feindlichen Linien passieren zu können und sich und seine Kameraden in Sicherheit zu bringen, benötigt Ito das Losungswort. Lydia verspricht es zu beschaffen, indem sie General Katschalow zum intimen Tête-à-tête nach dem Ball lädt. Als sie diesem das Losungswort zu entlocken versucht, hegt Katschalow Verdacht und nennt ihr statt des richtigen, „Frühlingsstürme“, ein falsches Losungswort. Lydia versucht Katschalow so lange wie möglich hinzuhalten, doch da Ito das falsche Losungswort erhalten hat, wird er gefasst. Wütend glaubt er sich von Lydia, die er nun für die Geliebte des Generals hält, betrogen. Der Tod scheint ihm gewiss. Als Katschalow Lydia gegenüber andeutet, dass er Ito möglicherweise laufen lassen könnte, wenn Lydia seinem Drängen tatsächlich nachgibt, zögert sie nur kurz bevor sie einwilligt.
Einige Zeit später treffen sich alle Beteiligten bei den Friedensverhandlungen in einem Hotel in San Remo wieder. Katschalow ist beim Oberkommandierenden des russischen Heeres, Großfürst Michailowitsch, in Ungnade gefallen, denn er hat Ito laufen lassen. Ito hingegen ist zum Oberst befördert worden und nun als Verhandlungsführer der japanischen Delegation in San Remo. Roderich hat seine Tatjana aus dem Schweizer Pensionat, in das sie ihr Vater gesteckt hat, entführt, und nun sind beide ebenfalls in San Remo gelandet, wo sich Tatjana vor ihrem Vater verstecken muss.
Lydia wiederum ist angereist, um Katschalows Ruf zu retten. Obwohl Katschalow sich als Kavalier erwiesen und für die Befreiung Itos keinerlei Gegenleistung verlangt hat, möchte sie die allgemeinen Gerüchte keineswegs dementieren. Katschalow bittet erneut um ihre Hand, die sie ihm zu seiner eigenen Überraschung reicht. Doch kurz darauf läuft sie Ito über den Weg. Nachdem die Missverständnisse geklärt sind, hofft Lydia auf eine gemeinsame Zukunft, weshalb sie dem verzweifelten Katschalow erneut einen Korb erteilt. Doch als sie zufällig einer Japanerin begegnet, die sich als Itos Frau Sayuri zu erkennen gibt, begreift Lydia, dass ihre Pläne mit Ito unmöglich sind. Roderich und Tatjana haben derweil heimlich geheiratet und bitten den tobenden Katschalow um seinen Segen. Lydia stimmt ihn milde und gibt ihm nun endgültig ihr Jawort. Ito schaut ihr wehmütig hinterher, bevor er Sayuri folgt.