Wiener Staatsoper

Die Fledermaus

Strauss
Diese Vorstellung ist nicht mehr als Video auf unserer Plattform verfügbar. Sie können aber weiterhin das zusätzliche Material der Produktion nutzen.

Um seine Gefängnisstrafe nicht verbüßen zu müssen, schleicht sich ein schicker Gesellschafter zu einer üppigen Party. Der Champagner fließt, während die Gäste durch die Nacht walzen, und einige von ihnen haben etwas zu verbergen.

Die international renommierte Produktion von Otto Schenk nimmt das Publikum mit auf eine holprige Reise durch allerlei Intrigen, Kleiderverwechslungen und falsche Identitäten, bis wir schließlich zu einem eher kümmerlichen Happy End kommen. Unter der Leitung von Franz Welser-Möst und am Geburtstag von Strauss ausgestrahlt, ist diese Aufführung Teil der Veranstaltungen von OperaVision anlässlich des ersten World Opera Day am 25. Oktober 2019.

Besetzung

Gabriel von Eisenstein
Kurt Streit
Rosalinde
Michaela Kaune
Frank
Alfred Šramek
Prinz Orlofsky
Zoryana Kushpler
Alfred
Rainer Trost
Dr. Falke
Markus Eiche
Dr. Blind
Peter Simonischek
Adele
Daniela Fally
Ida
Lydia Rathkolb
Frosch
Peter Jelosits
Chor
Choir of the Wiener Staatsoper
Orchester
Orchestra of the Wiener Staatsoper
...
Musik
Johann Strauss
Text
Richard Genée and Karl Haffner
Dirigent
Franz Welser-Möst
Inszenierung
Otto Schenk
...

Video

Ausschnitt

Im Feuerstrom der Reben

II. Akt Die Menge trinkt auf Liebe und Brüderlichkeit bis Punkt Mitternacht, als das neue Jahrhundert beginnt. Die Gäste tanzen durch die Nacht. Dirigent Franz Welser-Möst, Regisseur Otto Schenk.

Weniger lesenWeiterlesen
Ausschnitt

Da schreibt meine schwester Ida

I. Akt. Das Zimmermädchen Adele (Daniela Fally) wird von ihrer Schwester Ida eingeladen (so glaubt sie), an einem Ball von Prinz Orlofsky teilzunehmen. Dirigent Franz Welser-Möst, Regisseur Otto Schenk.

Weniger lesenWeiterlesen

Handlung

I. Akt

Das Zimmermädchen Adele wird von ihrer Schwester Ida eingeladen (so glaubt sie), an einem Ball von Prinz Orlofsky teilzunehmen. Nach einigen Schwierigkeiten gelingt es ihr, die Nacht frei zu bekommen, indem sie eine bewegende Geschichte über eine kranke Tante erfindet. Unterdessen wurde ihr Dienstherr, Eisenstein, ein wohlhabender Privatier, kürzlich wegen Beleidigung eines Beamten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Anstatt sich zu melden, um die Strafe zu verbüßen, wird er von seinem Freund Dr. Falke überredet, mit ihm eine Nacht der Freude bei Orlofsky zu verbringen. Dr. Falke verfolgt seine ganz eigenen Pläne - Eisenstein hat ihn einst vor der ganzen Stadt gedemütigt, indem er ihn von einem Maskenball durch die Straßen zurückkehren ließ, betrunken und als Schläger verkleidet, und Falke sieht nun seine Chance zur Rache; und so lädt er auch Eisensteins Frau Rosalind zum Ball ein. Aufgrund von Eisensteins Abreise „ins Gefängnis“ ist Rosalind bereits in heller Verwirrung, als ihr ehemaliger Verehrer Alfred auftaucht und versucht, sie zu umwerben, nur um von Gefängnisdirektor Frank verhaftet zu werden, der ihn zu Eisenstein bringt. Frank, zufrieden mit der gelungenen Arbeit, beschließt dann auch, an Orlofskys Ball teilzunehmen.

II. Akt

Auf dem Ball gehen sich die Machenschaften von Dr. Falke prächtig aus: Zu Eisensteins Erstaunen trifft er sein Zimmermädchen Adele, die ihre Identität schamlos verleugnet; er freundet sich mit einem französischen „Chevalier“ an - in Wahrheit niemand Geringeres als Gefängnisdirektor Frank; und schließlich verliebt er sich in seine eigene Frau, maskiert und als ungarische Gräfin verkleidet.

III. Akt

Die Knoten beginnen sich zu lösen. Die Handlung findet nun im Gefängnis statt, eine eher dubiose Angelegenheit wegen Frosch, dem ständig betrunkenen Gefängniswärter. Nach und nach tauchen die Charaktere wieder auf: zuerst Gefängnisdirektor Frank, extrem verkatert, dann Adele, die hofft, einen Gönner zu finden, der ihr schauspielerisches Talent fördert, zusammen mit ihrer Schwester Ida, und dann Eisenstein, der erstaunt ist, festzustellen, dass er anscheinend die ganze Nacht eingesperrt war. Als auch Rosalind auftaucht und zusammen mit Alfred ein Gespräch mit einem Anwalt fordert, verkleidet sich Eisenstein und tritt an die Stelle des stotternden Anwalts Dr. Blind. Mit diesem Trick kann er den Ereignissen des Vorabends auf den Grund gehen. Glücklicherweise lässt er sich dann davon überzeugen, dass alles Teil von Dr. Falkes Racheplan war; und so endet alles glücklich, und Adele findet ihren Gönner sogar in Prinz Orlofsky.

Einblicke

5 Dinge, die man über Die Fledermaus wissen sollte

1. Eine Musikerfamilie

Johann Strauss I. verbot seinen drei Söhnen, eine musikalische Laufbahn einzuschlagen. Er schlug den jüngeren Johann, als er ihn als Geigenspieler fand und ihm, Josef und Eduard, eine Karriere im Bankwesen, im Militär und im diplomatischen Dienst ermöglichen sollte. Sie wurden natürlich alle zu Musikern. Johann Strauss II. begann 1871 mit dem Schreiben für die Bühne, als er erkannte, dass er mit der Wiener Operette den gleichen Erfolg haben konnte wie Jacques Offenbach in Paris. Am Ende seines Lebens hatte er 18 Operetten begonnen und 16 vollendet, von denen 15 inszeniert wurden. Seine einzige Oper, Ritter Pázmán, war ein Flop, und er starb, bevor er sein einziges Ballett, Aschenbrödel, abschloss.

2. Leichtherzige Zerstreuung

Obwohl die ersten beiden Operetten von Strauss im deutschsprachigen Raum eine beachtliche Beliebtheit erreichten, war sie im Vergleich zu dem, was mit seiner dritten, der Die Fledermaus, kommen sollte, gering. Im April 1874 am Theater an der Wien uraufgeführt, etablierte sich die Operette bald als eine der tragenden Säulen des Musiklebens in der Stadt, eine willkommene Alternative zu den Symphonien von Beethoven, den Opern von Wagner und der Kammermusik von Brahms. Strauss komponierte sie in nur sechs Wochen, um die Wiener vom Börsenkrach am Schwarzen Freitag von 1873 abzulenken.

3. Zu französisch für Wien

Die Fledermaus fußt auf einer französischen Komödie von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, die eine Reihe von Libretti für Offenbach zur Verfügung gestellt hatten. Le Réveillon (ein Begriff, der einen Heiligabend oder ein Silvesterabendessen bezeichnet) wurde 1872 im Pariser Théâtre Royal produziert. Es gab bereits eine ganze Menge Begleitmusik, darunter Melodien aus Donizettis La Favorite und Rossinis Guillaume Tell. Das Herzstück der französischen Komödie war eine intime Abendgesellschaft mit einer jungen Dame von leichter Tugend, die den Helden verführen will - eine Geschichte, die in den 1870er Jahren für andere als Paris zu unpassend war. Für Wien bestand die geniale Lösung darin, das Mitternachtsessen in einen großen Wiener Ball zu verwandeln, bei dem sich die maskierte Frau, zu der sich Eisenstein hingezogen fühlt, als seine eigene Frau erweist. Die offensiven Aspekte des ursprünglichen Spiels wurden so durch eine harmlos amüsante Situation ersetzt.

4. Musikalische Traditionen

Seit Silvester 1900 steht Die Fledermaus am Ende jedes Jahres auf dem Programm der Wiener Staatsoper und ist zu einem begehrten Highlight im Wiener Musikprogramm geworden. Die international renommierte Produktion von Otto Schenk nimmt das Publikum mit auf eine holprige Reise durch allerlei Intrigen, Kleidertausch und verwechselte Identitäten, bis schließlich alle ein eher verkatertes Happy End erreichen. Unter der Leitung von Franz Welser-Möst, der in den Jahren 2011 und 2013 die Ehre hatte, das Wiener Neujahrskonzert, das andere große klassische Musikereignis der Stadt zu leiten, und neben Herbert von Karajan, Carlos Kleiber und Nikolaus Harnoncourt als einziger Österreicher seit Willi Boskovsky die berühmte Veranstaltung geleitet hat.

5. World Opera Day

Die Aufführung von der Wiener Staatsoper wird am Geburtstag von Strauss im Rahmen der Veranstaltungsreihe von OperaVision zum ersten World Opera Day am 25. Oktober 2019 übertragen. Diese Initiative ist eine Sensibilisierungskampagne über die positive Wirkung und den Wert der Oper für die Gesellschaft. Die Oper trägt, wie andere Künste auch, dazu bei, Toleranz und Verständnis zu entwickeln, den Geist zu öffnen und Menschen mit starken, universellen Emotionen zu verbinden. So wie Sport einen gesunden Körper formt, so formen die Künste einen gesunden Geist.