Hat die Liebe von Aida und Radamès eine Chance gegen die chaotischen Umstände?
Besetzung
The King of Egypt | Lennart Forsén |
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Amneris | Katarina Dalayman |
Aida | Christina Nilsson |
Radamès | Ivan Defabiani |
Ramfis | Alessio Cacciamani |
Amonasro | Johan Edholm |
Messaggiera | Jihan Shin |
Oberpriesterin | Jessica Forsell |
Chor | Royal Swedish Opera Chorus |
Orchester | Royal Swedish Orchestra |
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Musik | Giuseppe Verdi |
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Dirigent | Pier Giorgio Morandi |
Inszenierung | Michael Cavanagh |
Bühne | Magdalena Åberg |
Licht | Linus Fellbom |
Kostüme | Magdalena Åberg |
Text | Antonio Ghislanzoni |
Chorleitung | James Grossmith |
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Video
Handlung
Akt 1
Die äthiopische Prinzessin Aida wurde gefangen genommen und versklavt, doch ihre Entführer wissen gar nicht, wer sie in Wirklichkeit ist. Radamès ist ein Feldherr des ägyptischen Heeres. Aida und er sind verliebt, doch er will auch auf dem Schlachtfeld triumphieren. Aidas Vater, König Amonasro von Äthiopien, fällt mit seinen Truppen in Ägypten ein, um seine Tochter zu finden und sie dann zu befreien.
Amneris liebt Radamès, doch sie weiß, dass er eine andere liebt. Sie kann es in seinem Gesicht sehen (‘Quale insolita gioia nel tuo sguardo’ / ‘Welch unnennbares Feuer in deinem Auge’). Sie hatte bemerkt, dass Radamès sein Verhalten in der Gegenwart von Aida änderte, weshalb sie glaubt, dass sie seine heimliche Geliebte sei.
Der König von Ägypten tritt ein und berichtet über den Einfall äthiopischer Truppen. Aida fühlt sich hin und her gerissen. Auf der einen Seite liebt sie Radamès, doch auf der anderen Seite will sie loyal gegenüber Äthiopien bleiben.
Akt 2
Radamès hat mit seinem Heer über Äthiopien gesiegt und das Volk ist am Feiern. Amneris entlockt Aida ihr Liebesgeheimnis, indem sie ihr erzählt Radamès sei in der Schlacht gefallen. Amneris ist außer sich vor Wut.
Nach dem Kampf, findet Aida ihren Vater Amonasro unter den versklavten Äthiopiern wieder, die von Radamès und den zurückgekehrten Truppen herbeigeführt werden. Sie geht zu ihrem Vater und sie verbreiten die Lüge, dass der äthiopische König während der Schlacht gefallen sei. Die Ägypter sind nicht klüger als zuvor. Alles was sie sehen, ist ein Vater und seine Tochter. Radamès bittet seinen König um die Freilassung der Geiseln. Der König stimmt zu, doch er behält Aida und Amonasro als Geisel zurück.
Akt 3
In der Nähe des Isistempels treffen sich Betende um die bevorstehende Hochzeit zwischen Radamès und Amneris zu segnen (O tu che sei d'Osiride / ‘O Göttin, die einst Osiris’). Radamès trifft sich heimlich mit Aida und sagt ihr, dass er sie heiraten möchte. Amonasro belauscht ihre Unterhaltung. Als er sich als König der Äthiopier zu erkennen gibt, fühlt er sich verraten. Amneris und der Oberpriester sehen Radamès und Aida zusammen. Radamès weigert sich, mit Aida und Amonasro zu fliehen und lässt sich ohne Widerstand gefangen nehmen.
Akt 4
Radamès weigert sich, Amneris Bitte sich selbst aus dem Gefängnis zu befreien, indem er die erhobenen Anschuldigungen abstreitet, zu folgen. Daraufhin wird er zum Tode verurteilt. Als er in dem unterirdischen Gewölbe eingemauert wird um lebend begraben zu werden, erblickt er Aida, die schon auf ihn wartet. Sie hatte sich heimlich in das Gewölbe geschlichen um mit ihm gemeinsam zu sterben. Sie singen ein Duett (Radamès and Aida: La fatal pietra sovra me si chiuse / ‘Es hat der Stein sich über mir geschlossen’).
Einblicke
5 Dinge, die man über Aida wissen sollte
1° Aida, ein Auftrag für das neue Khedivial-Opernhaus in Kairo
Man liest häufig, dass der Vizekönig Ägyptens, Ismaïl Pacha, Aida um 1860 in Auftrag gegeben hatte, um den Suezkanal einzuweihen. Das Wahrscheinlichste ist aber, dass das Werk für die Einweihung des neuen Opernhauses in Kairo bestellt wurde. Leider ist es aber nicht Aida, die die Eröffnung am 1. November 1869 gestaltet, sondern Rigoletto. Tatsächlich sind verschiedene Gründe schuld an dieser Zurückstellung. Zunächst gerät Verdi mit dem Schreiben von Aida in Verzug. Anschließend stecken die Kulissen und Kostüme, die eigentlich von Paris nach Kairo reisen sollten, in der Hauptstadt fest, auf Grund der Besatzung von Paris während des französisch-preußischen Krieges (1870-1871). Das Werk wird schließlich am 24. Dezember 1871 in Kairo erstellt und einen Monat später im Teatro alla Scala in Mailand aufgeführt.
2° Eine Wende im Schreiben Verdis
Obwohl Verdi während der Schaffungsphase der Oper in Kairo abwesend war, ist er bei der italienischen Premiere von Aida präsent und gibt auf jedes kleinste Detail Acht, ob es sich nun um die Disposition der solistischen Instrumente handelt oder die Inszenierung. Obgleich der Schwerpunkt seiner vorherigen Werke eher auf dem stimmlichen Aspekt lag, liegt bei Aida mehr das Orchester im Fokus. Dazu muss man sagen, dass diese Epoche in Deutschland unter dem Einfluss von Wagner steht, obwohl seine Musik und ihr Einfluss noch nicht unbedingt die italienischen Grenzen überschritten haben. Verdi kennt davon nur Auszüge aber ist dadurch nicht weniger beeindruckt. Obwohl ihre künstlerischen Aspekte unterschiedlich sind, spürt Verdi die Notwendigkeit sich von dem deutschen Komponisten zu differenzieren.
3° Teresa Stolz: eine Verdina für Aida
Die italienische Sopranistin Tereza Stolz, wurde 1834 geboren und ist eine der Lieblingsdarstellerinnen Verdis, von dem sie die Opern in ganz Italien gesungen hatte. Elisabetta in der italienischen Fassung von Don Carlo in Bologne 1867, Leonora in La forza del destino 1869 in La Scala…Er schreibt die Rolle also für sie. Doch für die Oper von Kairo ist sie zu teuer, weshalb Teresa Stolz letztendlich die Titelrolle von Aida eineinhalb Monate später, bei der europäischen Schöpfung des Werkes an der Scala de Milan am 8. Februar 1872 spielte.
4° Ein unglaublicher Welterfolg
Obgleich Verdi bereut hatte dieses Stück zu schreiben, wie er es in einem Brief an den Musikverleger Tito Ricordi beichtet („Lass uns nun nicht mehr von dieser Aida reden, die mir zwar ein dickes Packet Geld eingebracht hat, mir aber auch Schwierigkeiten ohne Ende bereitete und viele künstlerische Enttäuschungen brachte“), war die Oper dennoch ein gigantischer weltweiter Erfolg. Das Werk hat tatsächlich mehrere italienische Städte wie, Parma, Padua und Florenz durchreist, aber auch europäische wie Wien oder Berlin und amerikanische wie New York, Philadelphia, Chicago und Boston. Zu dieser Zeit waren Opern mit einem solchen Erfolg eine Seltenheit.
5° Eine aktuelle Inszenierung der Swedish Opera, weit entfernt eines Sandalenfilmes
Weit weg des pharaonischen Ägyptens und des üblichen Prunks der Darstellung von Aida, hat sich der Regisseur Michael Cavanagh für diese Produktion dazu entschieden, das Geschehen in unserer Aktualität zu situieren. Krieg, politische Krisen und die Aufteilung innerhalb verschiedener Gruppen auf Grund von Ethnie oder Religion. Sopranistin Christina Nilsson und Tenor Ivan Defabiani, zwei aufgehende Sterne am Opernhimmel, glänzen in dieser neuen Produktion.