Mitridate, re di Ponto
Teatro Real

Mitridate, re di Ponto

Mozart
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Während König Mithridates (Mitridate) im Krieg ist, hat er sein Reich in der Obhut seiner Söhne Sifare und Farnace gelassen. Durch ein Gerücht über den Tod seines Vaters getäuscht, erklärt Farnace der Verlobten des Königs, Aspasia, seine Liebe. Diese sucht Schutz bei Sifare. Mitridate kehrt mit Ismene als Braut für Farnace zurück. Als er von Farnaces Schuld erfährt, beschließt er, ihn zu töten. Wird die nun folgende Intrige der Rivalität – in der Liebe und in der Politik – zu einem glücklichen Ende führen?

Im März 1770 trug der 14-jährige Mozart bei einer Soirée des Grafen Firmian in Mailand drei prächtige Arien vor: Dies führte zu seinem ersten Auftrag für eine Opera seria für eines der drei großen Theater Italiens. Die daraufhin entstandene Oper Mitridate, re di Ponto hat den Vorteil, dass sie auf einem großen Theaterstück basiert, dem gleichnamigen von Jean Racine. Das Gleiche gilt für Le Nozze di Figaro, die Mozart 15 Jahre später komponieren sollte. Die Spannung in Mitridate wird durchgehend aufrechterhalten, wie es für Tragödien des 18. Jahrhunderts mit ihrem vornehmeren, eher unblutigen Verhalten unmöglich war. Ungewöhnlich für Racine ist, dass niemand außer dem grimmigen alten König stirbt; im Zeitalter der Aufklärung waren Happy Ends einfach Mode. Der gefeierte Regisseur Claus Guth kehrt mit dieser Neuinszenierung nach Madrid zurück. Für die Premiere von Mitridate in der spanischen Hauptstadt hat das Teatro Real eine außergewöhnliche Besetzung zusammengestellt, darunter Juan Francisco Gatell, Sara Blanch, Elsa Dreisig und Franco Fagioli, die alle bestens gerüstet sind für die stimmliche Virtuosität der vielen Arien Mozarts, die im Laufe der Oper immer schöner werden.

BESETZUNG

Mitridate
Juan Francisco Gatell
Aspasia
Sara Blanch
Sifare
Elsa Dreisig
Farnace
Franco Fagioli
Ismene
Marina Monzó
Marzio
Juan Sancho
Arbate
Franko Klisovic
Orchester
Orchester der Teatro Real
Chor
Chor der Teatro Real
...
Musik
Wolfgang Amadeus Mozart
Text
Vittorio Amedeo Cigna-Santi
Musikalische Leitung
Ivor Bolton
Regie
Claus Guth
Bühne
Christian Schmidt
Kostüme
Ursula Kudrna
Licht
Olaf Winter
Choreografie
Sommer Ulrickson
...

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Sneak Peek: Mitridate, re di Ponto

Der junge Mozart inszeniert Liebe und politische Rivalität zwischen König Mithridates und seinen Söhnen.

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HANDLUNG

Mitridate hat eine Niederlage gegen den römischen Feldherrn Pompeius erlitten. Bevor er in den Krieg gezogen ist, hat der alternde König von Pontus seine junge Verlobte Aspasia, die bereits zur künftigen Königin erklärt worden war, zu Hause zurückgelassen. Misstrauisch gegenüber seinen Söhnen hat er das Gerücht über seinen Tod in der Schlacht verbreitet. Mitridates älterer Sohn, Farnace, macht sich sofort an Aspasia heran und drängt sie, ihn anstelle seines totgeglaubten Vaters zu heiraten.

I. Akt

Als Sifare, Mitridates jüngster Sohn, eintrifft, hofft Aspasia, dass er sie vor Farnaces Avancen schützen wird. Obwohl Sifare selbst in Aspasia verliebt ist, will er sie nicht unter Druck setzen. 

Farnace bereitet sich schon auf die Hochzeit und seine Thronbesteigung vor, als er von Sifare zurückgehalten wird. Als Mitridates Vertrauter Arbate verkündet, dass der König lebt und in Kürze eintreffen wird, kommt es zum Streit. Die Brüder wollen aber so tun, als sei nichts geschehen. Trotz seiner Liebe zu Aspasia ist Sifare entschlossen, seinem Vater gegenüber loyal zu sein; Farnace hingegen ist heimlich mit dem Feind im Bunde. Der römische Offizier Marzio ermutigt ihn, seinen Vater zur Rede zu stellen. 

Mitridate trifft zusammen mit der parthischen Prinzessin Ismene ein, in die Farnace einst verliebt war. Trotz seiner Niederlage ist Mitridate bereit, seinen Kampf gegen Rom fortzusetzen und hat dazu Ismenes Vater als Verbündeten gewonnen. Er verkündet, dass Farnace Ismene heiraten soll; diese spürt, dass Farnaces Liebe für sie erloschen ist. In einem privaten Gespräch erzählt Arbate Mitridate von Farnaces Versuch, die Krone an sich zu reißen und Aspasia zu heiraten. Der König ist erleichtert, dass Sifare, sein Lieblingssohn, unschuldig zu sein scheint. Da er von Farnaces Sympathie für Rom weiß, ist Mitridate entschlossen, seinen untreuen Sohn zu bestrafen.

II. Akt

Ismene wirft Farnace Untreue vor. Als er zugibt, sie nicht mehr zu lieben und sie verhöhnt, droht sie, sich mit Hilfe seines Vaters zu rächen. 

Mitridate verspricht Ismene, dass er seinen eigenen Sohn töten wird, sollte er sich als Verräter erweisen. Er schlägt ihr vor, stattdessen Sifare zu heiraten, aber Ismene liebt Farnace noch immer und will seinen Tod nicht. Der König verkündet Aspasia, dass ihre Hochzeit bald stattfinden wird. Sie ist bereit, dem Willen ihres Vaters zu gehorchen, der die Ehe arrangiert hatte. Enttäuscht darüber, dass Aspasia ihn nicht wirklich liebt, lässt Mitridate Sifare rufen und beschuldigt er Aspasia, heimlich in Farnace verliebt zu sein. Der König warnt sie vor seinem Zorn und bittet Sifare, in seinem Namen mit ihr zu sprechen.

Unter vier Augen vertraut Aspasia Sifare an, dass sie immer ihn geliebt hat und nicht seinen Bruder, dass sie aber, um ihre Ehre zu retten, Mitridate heiraten will. Sie bittet Sifare, sie nie wieder zu sehen. Sifare macht sich Vorwürfe, dass er durch seine Liebesbekundung Aspasia Kummer bereitet habe, und verspricht, sie in Ruhe zu lassen, auch wenn dies beide unglücklich machen wird. Aspasia ist verzweifelt; sie zweifelt, ob sie stark genug sein wird, nicht nachzugeben.

Mitridate hat seine Söhne zu einem Treffen einberufen, um die militärische Strategie zu besprechen. Er bittet Farnace, ein Heer nach Osten in Richtung Ismenes Heimat zu führen und weitere Gebiete für sie zu erobern, während er selbst nach Westen ziehen und Rom belagern würde. Sifare ist bereit, diese waghalsige Aufgabe für seinen Vater zu übernehmen, während Farnace anmerkt, dass Pontus schutzlos zurückbleiben würde. Stattdessen schlägt Farnace vor, mit Rom Frieden zu schließen. Als Gesandter soll Marzio über die Bedingungen verhandeln; aber Mitridate ist wütend, jemanden aus der feindlichen Armee in seinem Lager zu sehen und schickt ihn fort. Er lässt seinen Sohn einkerkern, woraufhin Farnace seinen Bruder als denjenigen entlarvt, den Aspasia liebt. Wenn er selbst sterben soll, sollte auch Sifare nicht verschont werden.

Mitridate befiehlt Sifare, sich zu verstecken, während er Aspasia auf die Probe stellt. Als diese eintrifft, gibt er vor, ihr die Heirat mit seinem jüngeren Sohn zu überlassen. Zum Sifares Entsetzen gesteht Aspasia ihm ihre Liebe. Mitridate explodiert vor Wut und schwört, beide zu bestrafen. Nachdem Mitridate gegangen ist, drängt Sifare Aspasia erneut, seinen Vater zu heiraten und so wenigstens ihr eigenes Leben zu retten. Doch sie verwirft diese Option: Wie könnte sie den Mann heiraten, der im Begriff ist, ihren Geliebten zu töten? Sie wünschen sich beide, gemeinsam zu sterben.

III. Akt

Mitridate ist bereit, sowohl seine beiden Söhne als auch seine untreue Verlobte zu töten. Ismene versucht, seinen Zorn zu besänftigen. Trotz ihres eigenen Kummers ist sie nicht bereit, sich an Farnace zu rächen. Aspasia wendet sich an den König: Sie ist bereit, jede Strafe zu akzeptieren, solange Sifares Leben verschont bleibt. In diesem Moment bringt Arbate die Nachricht, dass die Römer erneut angreifen. Bevor er in die Schlacht zieht, in der er selbst sterben könnte, befiehlt Mitridate, sowohl Sifare als auch Aspasia zu töten.

Ein Diener bringt Aspasia ein vergiftetes Getränk. Gerade als sie sich entschließt, es zu trinken, stürmt Sifare herein, der von Ismene befreit wurde. Er fleht Aspasia an, am Leben zu bleiben, und eilt zu seinem Vater in die Schlacht, um seinen eigenen Tod zu suchen. Farnace wiederum wird von Marzio befreit, der behauptet, Mitridate sei entweder tot oder gefangen und bietet Farnace an, der neue Herrscher von Pontus zu werden. Allein gelassen, empfindet Farnace Reue für seinen Verrat. Anstatt sich den Römern anzuschließen, setzt er ihre Flotte in Brand.

Mitridate wird vom Schlachtfeld zurückgebracht. Um der Gefangenschaft zu entgehen, hat er sich tödlich verwundet. In seinem Todeskampf erkennt er Sifares Treue an und bittet ihn, Aspasia zu heiraten. Ismene bezeugt, dass Farnace für sein Land gekämpft hat, obwohl sein ehemaliger Verbündeter Marzio ihn aus dem Gefängnis befreit hat. Farnace ist bereit, zu Ismene zurückzukehren und sie zu heiraten. Wieder mit seiner Familie vereint, stirbt Mitridate, während die Überlebenden versprechen, den römischen Angreifern niemals nachzugeben.