Tosca
Tosca
Den Norske Opera & Ballett

Tosca

Puccini
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Calixto Bieito lädt uns zu einer Welt von rücksichtslosen Machtgreifern, idealistischen Revolutionären und starken Frauen ein, die bereit sind, alles zu opfern.

Besetzung

Floria Tosca, singer
Svetlana Aksenova
Mario Cavaradossi, artist
Daniel Johansson
Scarpia, chief of police
Claudio Sgura
Cesare Angelotti
Jens-Erik Aasbø
'Il Sagrestano'
Pietro Simone
Sciarrone, Scarpia's agent
Ludvig Lindström
Spoletta, Scarpia's agent
Thorbjørn Gulbrandsøy
Eduardo, Scarpia’s son
Aksel Johannes Skramstad Rykkvin
Chor
Chor der Norwegian National Opera
Orchester
Orchester der Norwegian National Opera
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Musik
Giacomo Puccini
Musikalische Leitung
Karl-Heinz Steffens
Inszenierung
Calixto Bieito
Bühne
Susanne Gschwender
Licht
Michael Bauer
Kostüme
Anja Rabes
Text
Luigi Illica, Giuseppe Giacosa
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Video

Ausschnitt

E lucevan le stelle​

„E lucevan le stelle“​ (italienisch für: „Und es leuchteten die Sterne“) ist eine Arie in Giacomo Puccinis Oper Tosca. Das Stück gilt als eine der bekanntesten und beliebtesten Opernarien.  Sie wird im 3. Akt der Oper von Toscas Geliebtem, dem Maler Mario Cavaradossi (Tenor), gesungen, als dieser kurz vor seiner Hinrichtung einen letzten Abschiedsbrief an Tosca schreiben darf.

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Handlung

Tosca ist eine Oper, die stets aktuell bleiben wird, weil sie grundlegende Archetypen des Menschlichen darstellt: skrupellose Machtmenschen, idealistische Revolutionäre, und starke Frauengestalten, die dazu bereit sind, alles zu opfern. Dies kommt besonders deutlich unter Calixto Bieito’s Regie hervor.

Tosca spielt im Rom des Jahres 1800, einer Zeit von Unruhen und politischem Umbruch.

Der erste Akt spielt in der Kirche Sant'Andrea della Valle. Cesare Angelotti, früherer Konsul der zerfallenen Römischen Republik, hat es geschafft, aus dem Gefängnis zu entkommen. Er fand Zuflucht in der Kirche, wo seine Schwester Marchioness Attavanti ihm in der Familienkapelle Kleidung hinterlassen hat. In einem anderen Teil der Kirche arbeitet der Maler Mario Cavaradossi an einem Portrait der Maria Magdalena: er vergleicht die engelsgleichen Züge des Gemäldes mit jenen dunklen und sinnlichen seiner Geliebten, Tosca (ʽRecondita armoniaʼ). Sobald die beiden alleine sind, geht Angelotti zu Cavaradossi, da die beiden befreundet sind und einst für die Republik gekämpft haben. Eine gebieterische Stimme ertönt in der Kirche: es ist Floria Tosca, die große Sängerin und Cavaradossis Geliebte. Tosca ist eifersüchtig: sie glaubt, sie hätte eine weibliche Stimme in der Kirche gehört; außerdem erregt das Gemälde der Maria Magdalene ihren Argwohn, da sie darin eine Ähnlichkeit zur Marchioness sieht. Cavaradossi schafft es, sie zu besänftigen, und sie vereinbaren ein Treffen, später am Abend, an dem Ort, wo sie sich üblicherweise treffen (ʽNon la sospiri, la nostra casettaʼ).

In der Zwischenzeit hat die Polizei von Angelotti’s Flucht erfahren. Cavaradossi bietet Angelotti an, ihn in seinem Landhaus zu verstecken, und beide brechen sogleich auf. Napoleon war besiegt worden; Menschen versammeln sich in der Kirche um zu feiern. Der Polizeichef, Baron Scarpia, unterbricht die Feierlichkeiten: er findet einen Fächer der Marchioness, und er erfährt, dass Cavaradossi verschwunden ist, was ihn vermuten lässt, dass dieser etwas mit Angelottis Gefängnisausbruch zu tun hat.

Tosca kehrt zur Kirche zurück, wo sie herausfindet, dass Cavaradossi abgereist ist. In ihrem aufgebrachten Gefühlszustand hat Scarpia ein leichtes Spiel, ihre Eifersucht noch weiter anzustacheln, indem er ihr den Fächer der Marchioness zeigt. Sie stürmt hinaus und macht sich auf den Weg zum Landhaus ihres Geliebten ohne zu merken, dass Spoletta, Scarpias Scherge, ihr folgt. Scarpia hat einen grausamen, jedoch schlauen, Plan gefasst: er will, dass Cavaradossi hingerichtet wird, um Tosca zu seiner eigenen Geliebten zu machen. Er ruft aus: „Tosca, du lässt mich Gott vergessen!“, während in der Kirche das Te Deum erklingt, ein christlicher Lobgesang.

Der zweite Akt beginnt in Scarpias Zimmer im Palazzo Farnese. Während er zu Abend isst und Tosca zuhört, die anderswo im Palast für die Königin singt, genießt er bereits im Vorhinein den Erfolg seines Plans. Cavaradossi wird von Spoletta hereingebracht: er leugnet, Angelotti zu kennen. Tosca stürzt herein, nachdem sie von Scarpia über Cavaradossis Anwesenheit informiert wurde. Cavaradossi befiehlt ihr, zu schweigen, und wird in einen anliegenden Raum gebracht, wo er gefoltert wird. Tosca erträgt die Schmerzensschreie ihres Geliebten nicht und gibt schließlich Angelottis Versteck preis.

Ein Bote tritt ein mit der Nachricht, dass Napoleon die Schlacht bei Marengo gewonnen hat. Unmittelbar darauf wird Cavaradossi hereingezerrt und singt ein Lied auf die Freiheit bevor er ins Gefängnis gebracht wird. Spoletta berichtet, dass Angelotti Selbstmord begangen hat. Scarpia enthüllt seinen Plan, dass der Preis für Cavaradossis Freiheit Tosca selbst ist. Widerstrebend willigt Tosca ein (ʽVissi d’arteʼ). Scarpia gibt den Befehl, Cavaradossi’s Hinrichtung lediglich vorzutäuschen, und bereitet einen Passierschein für Tosca und Cavaradossi vor, sodass diese aus Rom fliehen können. Als Scarpia versucht, Tosca zu küssen, ersticht sie ihn. Hinabblickend auf den leblosen Körper ruft Tosca verächtlich aus: „Und vor ihm zitterte ganz Rom!“

Einblicke

1800 (das Jahr in dem die Handlung spielt); 1900 (das Jahr der Uraufführung); heute. Rom, verglichen mit dem Rest der Welt. Der rote Faden: Macht, Unterdrückung, die Rolle des Künstlers, Revolution. Der katalanische enfant terrible Calixto Bieito hat sich vorgenommen, aus den vorgefertigten Formen traditioneller Tosca-Inszenierungen auszubrechen. Bekannt für seine anspruchsvollen, plastischen und revolutionären Operndeutungen versucht Bieito, die Charaktere von ihren Klischees zu befreien und ihnen dabei ihre universelle, symbolische Kraft zu lassen.

Bieito’s Produktion konzentriert sich auf die Interaktion zwischen den drei Protagonisten, auf das Wesentlichste reduziert. Er hat intensiv an der Entwicklung der Charaktere im Laufe der Handlung gearbeitet: Tosca etwa wird sich von der unschuldigen Geliebten zur politischen Aktivistin gegen Unterdrückung und schließlich zur Revolutionärin entwickeln. Dementsprechend ist das Bühnenbild auf ein Minimum reduziert, um die Protagonisten von zeit- und ortsspezifischen Fesseln zu befreien.