Blushing

Die jungen Tänzer:innen des Finnischen Nationalballetts bieten ein gemischtes Programm aus klassischem und zeitgenössischem Tanz. Im Mittelpunkt des Programms, das live aus Helsinki übertragen wird, steht das Stück Blushing des deutschen Choreografen Marco Goecke, das ursprünglich für das Stuttgarter Ballett geschaffen wurde. Es wird kombiniert mit einem Auszug aus La Bayadère und Stücken des zeitgenössischen Choreografen Julian Nicosia.

La Bayadère ist einer der Eckpfeiler des klassischen Balletts. Das in Indien angesiedelte Ballett erzählt die Geschichte der unerfüllten Liebe zwischen dem Krieger Solor und der Tempeltänzerin. Javier Torres, künstlerischer Leiter des Finnischen Nationalballetts, hat für die Junge Kompanie eine Szene aus dem Ballett auf der Grundlage der Originalchoreografie von Marius Petipa geschaffen: ein Pas d’action, in dem Solor mit Prinzessin Gamzatti verlobt wird, die seine Braut werden soll.

In Fragments of Time des französischen Choreografen Julian Nicosia geht es um Erinnerungen und Momente, die gerade noch nicht zu Erinnerungen geworden sind: „In dieser Neukreation bewegen wir uns vom neoklassischen Stil zu einer zeitgenössischen Ästhetik, von klassischer Musik zu dunkleren, futuristischen Klängen. Ich denke, es repräsentiert genau die Reise und die Entwicklung, die ich als Tänzer und als Mensch machen durfte.“

„In Blushing“, erklärt Marco Goecke, „ging es mir darum, zu untersuchen, was im Inneren einer Person passiert, wenn sie rot wird. In meiner Arbeit gehe ich von einzelnen Phänomenen wie einem Wort oder einer Bewegung aus.“ Die Musik wechselt zwischen Punkrock, Straßenmusik und Stille. In dieser Stille kann man die Tänzer:innen atmen, klopfen, stampfen und gleiten hören. Im Gegensatz zu Goeckes späteren Arbeiten gibt es kein Bühnenbild: Alles konzentriert sich auf die künstlerische Präsenz der Tänzer:innen.