

Das Don-Giovanni-Syndrom (RING AWARD)

RING AWARD 20/21 Finale:
Team Krystian Lada (PL) / Didzis Jaunzems (LV) / Natalia Kitamikado (PL)
Kein charmanter Wüstling namens Giovanni.
Kein Planet B, der das Übermaß unserer Wünsche beherbergen kann.
Keine Zeit mehr angesichts des rasch herannahenden Armageddon.
Mozarts Don Giovanni als tragikomischer Thriller über unsere moderne conditio humana.
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Besetzung
Leporello / Commendatore | Ivan Zinoviev |
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Donna Elvira | Sofia Vinnik |
Donna Anna | Valentina Petraeva |
Zerlina | Tatiana Kuryatnikova |
Masetto | Michal Marhold |
Don Ottavio | Sreten Manojlovic |
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Musik | Wolfgang Amadeus Mozart |
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Inszenierung | Krystian Lada |
Bühne | Didzis Jaunzems |
Kostüme und Make-up | Natalia Kitamikado |
Stage manager | Otto Kolleritsch |
Musikalische Einstudierung | Elizabete Sirante |
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Video
Handlung
Als eine üppige Dinnerparty in der Villa des Commendatore durch den plötzlichen Tod des Gastgebers unterbrochen wird, sind die Gäste und die Dienerschaft auf mysteriöse Weise unfähig, den Speisesaal zu verlassen. Bald sind alle vom Don-Giovanni-Syndrom infiziert – einem grenzenlosen Verlangen, das die individuellen Obsessionen vergrößert. Die plötzlich entfesselte Kraft verzehrt die Protagonisten und zwingt sie zu abnormen Geisteszuständen und zwanghaftem Verhalten. Wo die Notwendigkeit der Selbsterhaltung die Vernunft außer Kraft setzt, entfesselt sich die wahre menschliche Verfassung: Mozarts Don Giovanni als tragikomischer Thriller über unsere moderne conditio humana.
Die hyperrealistische Ästhetik des Bühnenbildes im ersten Akt (Speisesaal) verwandelt sich im zweiten Akt in ein allegorisches Abbild der klaustrophobischen Gefühlslage (Käfig). Die Kostüme, die zunächst den sozialen Rang der Figuren definieren, werden im Verlauf der Handlung zu Symbolen ihrer lange unterdrückten Phobien. Der Verfall der zivilisierten Elite führt zum Triumph der natürlichen Instinkte und des prälapsarischen Zustands des Tieres. Don Giovanni tritt nicht als individueller Protagonist auf – er wird durch die Musik und das Verhalten der Gemeinschaft auf der Bühne verkörpert. Die Gesangspartie des Giovanni wird mit anderen Protagonisten auf der Bühne geteilt.
Einblicke
Krystian Lada ist ein polnischer Regisseur, Librettist und Kulturmanager, der international in den Bereichen Oper und Musiktheater arbeitet. Er ist der erste Empfänger des Mortier Next Generation Award und Gründer von The Airport Society, einer feministisch und postkolonial ausgerichteten Plattform für Operninnovation.
Natalia Kitamikado wurde in Japan geboren und lebt in Polen. Sie studierte Industriedesign an der École nationale supérieure des arts décoratifs in Paris und an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. Ihre künstlerische Praxis reicht von Produkt- und Grafikdesign bis hin zu Kostümen und Bühnenbildern für Oper und Theater, u.a. in Zusammenarbeit mit der MET, La Monnaie und der Polnischen Nationaloper.
Didzis Jaunzems‘ kreatives Portfolio umfasst Projekte in den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Landschaftsintervention sowie Konzert, Tanz und Oper. Sein ambitionierter Zugang zu Design wurde mit dem lettischen Architekturpreis in den Jahren 2012 und 2015 sowie mit dem Titel Junger Architekt des Jahres 2019 ausgezeichnet.
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