Die Walküre
Siegmund und Sieglinde werden während eines Sturms zusammengeführt. Ohne ihr Wissen hofft ihr Vater Wotan, das Oberhaupt der Götter, durch Siegmund einen Ring mit höchster Macht zu erlangen.
Die Walküre steht an der Spitze des romantischen Musikdramas. Kaum hat sich der Vorhang geöffnet, entfesselt Wagner eine Orchestermusik, die alles mit sich reißt, was ihr im Weg steht. Sturm, Inzest, göttlicher Zorn, unbändige Leidenschaft: alles ist da, um das qualvolle Schicksal der Helden anzukündigen. Mit einer Komposition, in der jedes Instrument zur Tragödie beiträgt, beginnt Wagner die eigentliche Geschichte und beleuchtet Worte und Szenen mit seinen berühmten Leitmotiven, die sich unter den Sänger: innen verselbstständigen, in ihre Stimmen übergehen, sich verwandeln und im Verlauf der Handlung wieder auftauchen. Es überrascht nicht weiter, dass Die Walküre, der zweiten Oper aus der Tetralogie Der Ring des NIbelungen weithin also der beliebteste und bewegendste angesehen wird. Das Longborough Festival, das mit einem Bayreuth auf dem Lande verglichen wird, bringt eine neue Produktion auf die Bühne, die auf die konzertante Aufführung der Walküre aus dem Corona-Jahr 2021 folgt. Diese neue Produktion von 2024 ist zum ersten Mal im Rahmen des Longborough-Ring-Zyklus 2024 zu sehen. Regie führt Amy Lane, die künstlerische Leiterin des Kopenhagener Opernfestivals, unter der Leitung von Anthony Negus, dem musikalischen Leiter von Longborough und bedeutenden Wagnerianer.
BESETZUNG
Siegmund | Mark Le Brocq |
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Sieglinde | Emma Bell |
Wotan | Paul Carey Jones |
Fricka | Madeleine Shaw |
Brünnhilde | Lee Bisset |
Hunding | Julian Close |
Gerhilde | Eleanor Dennis |
Ortlinde | Cara McHardy |
Waltraute | Rebecca Afonwy-Jones |
Schwertleite | Verena Gunz |
Helmwige | Katie Lowe |
Siegrune | Carolyn Dobbin |
Grimgerde | Katie Stevenson |
Rossweisse | Rozanna Madylus |
Orchester | Longborough Festival Orchestra |
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Musik | Richard Wagner |
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Text | Richard Wagner |
Musikalische Leitung | Anthony Negus |
Regie | Amy Lane |
Licht | Charlie Morgan Jones |
Bühne | Rhiannon Newman Brown |
Kostüme | Emma Ryott |
Video | Tim Baxter |
Assistenz Musikalische Leitung | Harry Sever |
Regieassistenz | Leo Doulton |
Choreografie | Lorena Randi |
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HANDLUNG
I. Akt
Bei einem heftigen Unwetter sucht ein Fremder Zuflucht im Haus von Sieglinde und Hunding. Als Hunding zurückkehrt, stellt sich heraus, dass der unbewaffnete Fremde auf der Flucht vor Hundings Verwandten ist. Das Gesetz verlangt, dass der Unbekannte für die Nacht beherbergt wird, doch Hunding warnt, dass am nächsten Morgen Rache folgen wird. Sieglinde gibt Hunding einen Schlaftrunk und erzählt dem Fremden von dem Schwert, das im Baum feststeckt. Während sie ihre Geschichten austauschen, entwickeln sich die Gefühle der beiden füreinander schnell zu einer leidenschaftlichen Liebeserklärung. Sieglinde, die aus ihren frühesten Erinnerungen schöpft, erkennt auch, dass er kein Fremder ist. Er ist ihr Zwillingsbruder, und sie gibt ihm den Namen Siegmund. In der Kraft dieser neuen Identität zieht Siegmund das Schwert aus dem Baum, und Bruder und Schwester entkommen als frisch Verlobte.
II. Akt
Wotan sieht in Siegmund die Möglichkeit, den Ring wiederzuerlangen, der während der Ereignisse im Rheingold verloren gegangen war und sich nun in den Klauen des Riesen Fafner befindet. Wotan bittet seine Lieblingstochter, die Walküre Brünnhilde, Siegmund in seinem bevorstehenden Kampf mit Hunding zu beschützen. Fricka, Wotans Gemahlin und Göttin der Ehe, ist empört über Wotans Untreue und das inzestuöse Verhalten der Zwillinge. Auf Frickas Forderung hin muss Wotan Brünnhilde befehlen, Siegmund im Kampf mit Hunding fallen zu lassen. Wotan teilt Brünnhilde seine Geschichte und seine dunkelsten Momente mit und gibt dann Frickas Befehl an die Walküre weiter: Siegmund muss in der Schlacht sterben. Als Sieglinde und Siegmund vor Hunding fliehen, erscheint Brünnhilde und bietet schließlich ihren Schutz an. Siegmund und Hunding kämpfen, und Wotan zerschmettert das Schwert seines Sohnes, was Siegmunds tötet. Brünnhilde trägt Sieglinde und das zerbrochene Schwert fort, und Wotan schwört Rache für ihren Ungehorsam.
III. Akt
Die Walküren versammeln sich auf dem felsigen Berg, bevor sie die toten Helden zu Wotan und Walhalla hinaufbringen. Brünnhilde bringt Sieglinde zu ihnen und bittet um ihre Unterstützung angesichts Wotans Zorn. Sie verrät ihnen, dass Sieglinde ein Kind trägt, das Siegfried heißen wird, aber sie weigern sich, aus Angst vor Wotan, ihr zu helfen. Brünnhilde gibt Sieglinde die Bruchstücke des Schwertes Nothung, das Siegfried eines Tages wieder schmieden wird. Dann überlässt sie Sieglinde im Wald sich selbst und harrt Wotans Urteil. Wotan kommt in einem gewaltigen Sturm und entzieht Brünnhilde zur Strafe für ihren Ungehorsam ihre Kräfte und damit ihre Unsterblichkeit. Er versetzt sie in einen tiefen Schlaf, damit ein Sterblicher sie wecken und zur Frau nehmen kann. Auf Brünnhildes Drängen hin umgibt Wotan den Felsen, auf dem sie schläft, mit Feuer: Nur ein furchtloser Held, der ihrer würdig ist, wird den Flammen trotzen können.