

Don Giovanni. Die Abrechnung (RING AWARD)

RING AWARD 20/21 Finale:
Team Anika Rutkofsky (DE) / Eleni Konstantatou (GR) / Johanna Danhauser (DE)
In einem verwaisten Gerichtssaal ist der als „schuldig“ verurteilte Don Giovanni den grotesken Bestrafungsepisoden seiner einstigen Opfer ausgeliefert. Vergeblich suchen sie nach seinen Emotionen, seinem Antrieb oder Empathie, bis ein Statuentribunal der Justitia die Stimme erhebt, um endgültig mit dem Mythos Don Giovanni abzurechnen.
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Besetzung
Don Giovanni | Tyler Zimmerman |
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Leporello, Don Giovanni 2 | Byung Gil Kim |
Zerlina | Alexandra Hutton |
Donna Elvira | Flurina Stucki |
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Musik | Wolfgang Amadeus Mozart |
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Inszenierung | Anika Rutkofsky |
Bühne | Eleni Konstantatou |
Kostüme | Eleni Konstantatou |
Musikalische Einstudierung | John Parr |
Stage manager | Roland Fischer |
Sounddesign | Günter Schlienz |
Musical advice | Stefan Schreiber |
Translation of the 'Lélia' text | Anika Rutkofsky, Johanna Danhauser |
Voices of Justice | Lauryna Bendžiūnaitė, Stine Marie Fischer |
Spoken text | Josefin Feiler, Stine Marie Fischer, Teresa Smolnik |
Statues' choir | Noriko Kuniyoshi, Elisabeth von Stritzky, Shan Shan Wang, Christina Otey, Pia Liebhäuser, Jie Zhang |
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Video
Handlung
Die Handlung von Don Giovanni ähnelt den Skandalen, die #metoo zu Tage befördert hat. Heute können wir die narzisstischen Rechtfertigungen des sogenannten Verführers – für Täuschung, Vergewaltigung und Mord – nicht mehr durchgehen lassen. Doch wie können wir den Mythos verhandeln, ohne dabei die männliche Dominanz zu reproduzieren oder uns gemäß der Cancel Culture der medial geächteten Personen und unbequemen Themen zu entledigen?
Nachdem Don Giovanni im ersten Akt durch eine von Donna Anna initiierten Sammelklage als schuldig befunden wurde, ist der Gerichtssaal zum rechtsfreien Raum verkommen. Hier durchläuft er groteske Episoden der Bestrafung, verfremdete Versionen seiner Opfer treiben ihn an die mentalen und physischen Grenzen. Um das Epizentrum der Don Giovanni-Figur zerfällt auch die geregelte Dramaturgie der Partitur. Sie findet eine neue Ordnung, in der Brüche offenliegen, Wiederholungen sich aufdrängen und eine weibliche Autorin die Stimme erhebt: George Sand, eine kraftvolle Kritikerin des Don Juan-Mythos, die im kulturellen Gedächtnis unterrepräsentiert ist. Ein Statuentribunal der Rechtspatronin Justitia konfrontiert Don Giovanni mit Sands unausweichlicher Frage: "Wer bist du? Und warum kann man dich ohne Schmerz nicht lieben?"
Einblicke
Johanna Danhauser absolvierte den Bachelor Dramaturgie an der HMT Leipzig und den Master Musik und Performance an der Universität Bayreuth. Sie war als Dramaturgin an der Oper Stuttgart und am Konzerttheater Bern tätig. Seit 2021 arbeitet sie im kuratorischen Team der Ruhrtriennale als Dramaturgin für Musik und spartenübergreifende Projekte.
Anika Rutkofsky studierte Musikwissenschaft und Französisch in Basel sowie Dramaturgie an der HMT Leipzig. Sie ist als Regieassistentin an der Staatsoper Stuttgart engagiert, wo ihre Produktionen Spielraum Oper: Kasino, Herr Blumenkohl gibt sich die Ehre und Trouble in Tahiti aufgeführt wurden. Sie ist Stipendiatin der Akademie Musiktheater heute.
Eleni Konstantatou studierte Grafik und Fotografie in London und Athen sowie Bühnenbild und Szenischer Raum in Berlin. Sie ist Set Design Supervisor an der Oper Athen und hat u.a. für die Deutsche Oper Berlin, die Salzburger Festspiele, die Staatsoper Stuttgart, die Osterfestspiele Baden-Baden, die Oper Halle und das Staatstheater Darmstadt gearbeitet.
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