Barbiere di Siviglia
Barbiere di Siviglia
Teatro Municipal de Santiago

Il barbiere di Siviglia

Rossini
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Ein leidenschaftlicher Graf beauftragt einen lokalen Friseur und Tausendsassa, ihm zu helfen, eine schlagfertige Frau zu gewinnen und zu heiraten. Aber es wird all ihre List - sowie einige Verkleidungen und Bestechungen - erfordern, um sicherzustellen, dass die Liebe am Ende siegt.

Voller unvergesslicher Melodien und überlebensgroßer Charaktere ist Rossinis Meisterkomödie pure Unterhaltung. Mit Levy Sekgapane als Graf Almaviva in der Hauptrolle ist diese Aufführung der chilenischen Nationaloper Teil der Veranstaltungen von OperaVision, die am 25. Oktober 2019 zum Auftakt des World Opera Day stattfinden.

Besetzung

Fígaro
Rodion Pogossov
Graf Almaviva
Levy Sekgapane
Rosina
Victoria Yarovaya
Don Bartolo
José Fardilha
Don Basilio
Pavel Chervinsky
Berta
Jeannette Fischer
Fiorello
Javier Weibel
Chor
Choir of the Municipal de Santiago
Orchester
Orchestra of the Municipal de Santiago
...
Musik
Gioachino Rossini
Dirigent
José Miguel Pérez-Sierra
Inszenierung
Fabio Sparvoli
Bühne
Giorgio Richelli
Licht
José Luis Fiorruccio
Kostüme
Simona Morresi
Text
Cesare Sterbini
Chorleitung
Jorge Klastornick
...

Video

Ausschnitt

Pace e gioia

II. Akt. Graf Almaviva (Levy Sekgapane) erscheint vor Bartolos (José Fardilha) Tür, diesmal als Priester verkleidet. Er erzählt dem Arzt, dass er auch Gesangslehrer ist und gekommen ist, um den plötzlich erkrankten Don Basilio für Rosinas Gesangsstunde zu ersetzen. Bartolo ist misstrauisch, erlaubt aber, dass der Unterricht unter seiner Aufsicht stattfindet.

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Ausschnitt

Largo al factotum

I. Akt. Figaro (Rodion Pogossov), ehemals Diener des Grafen und heute Barbier in Sevilla, ist glücklich über seinen Beruf. Dirigent José Miguel Pérez-Sierra, Regisseur Fabio Sparvoli.

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Hinter den Kulissen

Hinter den Kulissen von Il barbiere di Siviglia

Folgen Sie Patricio Sabaté, der Figaro spielt, hinter den Kulissen dieser Produktion des Il barbiere di Siviglia aus dem Teatro Municipal de Santiago.

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Handlung

I. Akt

In Sevilla will Graf Almaviva Rosina heiraten. Er hat sich als armen Student verkleidet in der Hoffnung, dass sie sich bedingungslos in ihn verliebt und nicht wegen seines Titels oder Geldes. Rosina lebt bei dem viel älteren Doktor Bartolo, ihrem Vormund, der sie so schnell wie möglich selbst heiraten und ihre Mitgift erhalten will. Der Graf singt Rosina eine Serenade vor ihrem Fenster, doch sie kommt nicht auf ihren Balkon. Figaro, der Friseur, erkennt ihn und bietet Hilfe an. Er sagt dem Grafen, er solle vorgeben, ein betrunkener Soldat zu sein und verlangen, in Bartolos Haus zu Obdach zu erhalten - so kann er Rosina näher kommen.

Im Haus schreibt Rosina einen Brief an den Studenten, den sie vor ihrem Fenster gehört hat. Don Basilio, ihr Gesangslehrer, sagt Bartolo, dass er Rosina und dem Grafen gegenüber misstrauisch sein sollte. Als letzterer in seiner Verkleidung ankommt, übergibt er Rosina einen Liebesbrief und flüstert, dass er eigentlich der Student ist, der ihr die Serenade gesungen hat. Bartolo verlangt argwöhnisch zu wissen, was auf dem Stück Papier steht, aber Rosina täuscht ihn, indem sie ihm stattdessen ihren Waschzettel übergibt. Bartolo und der Graf streiten sich laut, der Lärm erregt die Aufmerksamkeit des Polizisten und seiner Offiziere, die sich in den Raum drängen. Bartolo verlangt, dass sie den betrunkenen Soldaten verhaften, aber Almaviva verrät dem Sergeant leise seine wahre Identität, welcher sich dann zurückzieht und damit für Chaos und Verwirrung sorgt.

II. Akt

Graf Almaviva erscheint vor Bartolos Tür, diesmal als Priester verkleidet. Er erzählt dem Arzt, dass er auch Gesangslehrer ist und gekommen ist, um den plötzlich erkrankten Don Basilio für Rosinas Gesangsstunde zu ersetzen. Bartolo ist misstrauisch, erlaubt aber, dass der Unterricht unter seiner Aufsicht stattfindet. Figaro kommt, um Bartolos Bart zu rasieren und ihn so weit abzulenken, dass der Graf und Rosina sich ihre Liebe erklären und ihre Flucht planen können. Als Basilio auftaucht, versucht der Graf, ihn zum Gehen zu bewegen, und kommentiert, wie krank er aussieht. Aber Bartolo riecht den Braten und bittet Basilio, den Notar zu rufen, damit er Rosina sofort heiraten kann.

Während eines Sturms erklimmen der Graf und Figaro eine Leiter zu Rosinas Schlafzimmer, um sie mitzunehmen. Kurz vor der Flucht stellen sie jedoch fest, dass die Leiter verschwunden ist. Figaro hört sich nähernde Schritte und macht Basilio ein Angebot, das er nicht ablehnen kann, und zwingt ihn, die Hochzeit zwischen Rosina und Almaviva zu bezeugen. Bartolo stürmt herein, aber es ist zu spät, der Ehevertrag wurde unterzeichnet. Als er Rosinas Mitgift als Entschädigung erhält, akzeptiert er widerstrebend diese Situation und stimmt in die Hymne an die Liebe mit ein.

Einblicke

Am Ende siegt die Intelligenz

José Miguel Pérez-Sierra dirigiert den Barbier von Sevilla im Teatro Municipal de Santiago. Hier erklärt der spanische Maestro seine Liebe zu Rossini und warum sich die Oper bewährt hat.

Der Barbier von Sevilla beschäftigt sich mit Themen, die zu Rossinis Zeiten universell waren und sind, wie die Frage nach der neuen Bourgeoisie und der sozialen Mobilität, die Figaro repräsentiert. Er ist ein Mann bescheidener Herkunft, der es allein mit seiner Intelligenz, seinem Fleiß und seinem Know-how schafft, sein eigener Chef zu werden. Er gründet seinen Friseurladen und wird, nach seinen eigenen Worten, zu einem Faktotum, zu dem, der alles in der Stadt tut. Alle zählen auf ihn, um ihnen in jeder Situation zu helfen.

Während die Oper zu ihrer Zeit elitär war, gab es hier eine Figur, mit der sich auch die bescheideneren Arbeiterklassen identifizieren konnten. Es war ein großes Manifest für den sozialen Fortschritt, und dennoch nicht beleidigend für den Adel und die Reichen, so dass die Oper auch von Menschen mit illustrem Bildungshintergrund und gepflegtem Geschmack genossen werden konnte. Deshalb wurde sie zur beliebtesten aller Opern von Rossini und ist immer im Repertoire geblieben.

Ich habe La cenerentola 2017 am Teatro Municipal de Santiago dirigiert. Auf musikalischer Ebene sind sich diese beiden Rossini-Opern sehr ähnlich, da sie innerhalb derselben ein oder zwei Jahre entstanden sind. Vielleicht ist der Inhalt von La cenerentola moralischer. Schließlich ist es eine Fabel, was bedeutet, dass es eine Moral geben muss, die sich auf das wirkliche Leben anwenden lässt. In La cenerentola ist es die Güte, die siegt, während es im Barbier von Sevilla die Intelligenz ist. Lassen Sie uns sagen, dass in der letzten Oper der Inhalt eher sozial als moralisch ist. Es zeigt, dass jeder mit Intelligenz am Ende gewinnen kann.

Es war eine Freude, mit dem Darsteller- und Kreativteam der Ópera Nacional de Chile zusammenzuarbeiten. Fabio Sparvoli ist ein Regisseur mit brillanten Ideen. Patricio Sabaté, Evelyn Ramírez und Sergio Gallardo sind wirklich außergewöhnliche Rossini-Sänger und würden in jedem Theater der Welt willkommen sein. Die Hauptrollen werden von Weltklasse-Künstlern übernommen: Der russische Bariton Rodion Pogossov, der Figaro an der Metropolitan Opera in New York gespielt hat; die russische Mezzosopranistin Victoria Yarovaya, die für mich die Nummer eins unter den Rosinas auf der Welt ist; der südafrikanische Tenor Levy Sekgapane als Graf Almaviva, der den ersten Preis bei Operalia 2017 gewann; und die Schweizer Sopranistin Jeannette Fischer, die die große Berta der letzten 30 Jahre und die letzte ist, die den Barbier von Sevilla mit Alberto Zedda aufgenommen hat. Ich bin dankbar, dass wir die Ausgabe der Partitur des verstorbenen Dirigenten von Ricordi mieten konnten, da die Orchestrierung dem Originalmanuskript von Rossini entspricht.

Ich dirigiere Rossini seit Beginn meiner Karriere und bin immer noch fasziniert von der Originalität des Komponisten. Es ist faszinierend zu sehen, wie der Barbier von Sevilla oder La cenerentola im Repertoire geblieben sind und vom Publikum immer geliebt wurden. Ich finde es auch unglaublich, dass von seinen neununddreißig Opern fast alle im letzten halben Jahrhundert wiederbelebt wurden und heute häufig aufgeführt werden. Sie waren vorher hundert Jahre lang nicht inszeniert worden, aber jede neue Performance war ein Erfolg.

Aus irgendeinem Grund ist Rossini ein absolut zeitgenössischer, aktueller Komponist, der das Publikum auf bemerkenswerte Weise begeistert. Seine Musik ist unglaublich und von einer außergewöhnlichen Theatralik erfüllt. Es gibt nach ihm nur noch sehr wenige, bei denen es sich ebenso verhält. Er war wirklich ein Genie.

Dieser Text basiert auf einem Interview mit José Miguel Pérez-Sierra, das erstmals im September 2018 im Programmheft zu Il barbiere di Siviglia erschienen ist.