Nabucco
Grand Théâtre de Genève

Nabucco

Verdi
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Streamed am Streamed bis Aufnahme vom
Gesungen auf
Italienisch
Untertitel auf
Englisch
Italienisch
Französisch

Politik. Religion. Nabucco ist Verdis Nacherzählung der alttestamentarischen Geschichte der religiösen Bekehrung von König Nebukadnezar II. Auf der einen Seite steht der feurige hebräische Priester Zaccaria, der darum kämpft, sein Volk aus der Unterdrückung zu befreien. Auf der anderen Seite Nabucco, der tyrannische babylonische König, und seine Adoptivtochter Abigaille, die vor nichts zurückschreckt, um den Thron ihres Vaters und den Liebhaber ihrer Schwester zu bekommen. Wird der Ehrgeiz von König Nabucco ihn seiner geliebten Tochter und seines Königreichs berauben?

Nabucco war bei seiner Uraufführung 1842 ein sofortiger Erfolg, wobei der berühmte Chor der hebräischen Sklaven (Va, pensiero) einen politischen Nachhall fand, der bis heute andauert. Die Irrungen und Wirrungen dieser epischen frühen Oper von Giuseppe Verdi werden oft als Aufruf zum nationalen Befreiungskampf gesehen, der schließlich zur Einheit Italiens führen sollte. Exil und Macht, Vertreibung und Zwangsmigration sind Themen, die Christiane Jatahy am Herzen liegen. Die brasilianische Regisseurin, Filmemacherin und Autorin, die 2022 auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, erweckt Verdis biblische Metapher zu neuem Leben, indem sie die Worte derer einbringt, die sich auch heute noch weltweit gegen Tyrannen und extremistische Ideologien zur Wehr setzen. In diesem Spiegelsaal, in dem sich Chor und Publikum betrachten, führt Maestro Antonino Fogliani das Orchestre de la Suisse Romande durch die Genfer Neuinszenierung von Verdis Meisterwerk, begleitet von einem Ensemble hervorragender Belcanto-Sänger wie Riccardo Zanellato, Nicola Alaimo und Saioa Hernández. Hier wird eine epische Geschichte erzählt, die uns hilft, über unsere heutige Welt nachzudenken.

BESETZUNG

Nabucco
Nicola Alaimo
Abigaille
Saioa Hernández
Zaccaria
Riccardo Zanellato
Ismaele
Davide Giusti
Fenena
Ena Pongrac
Anna
Giulia Bolcato
Abdallo
Omar Mancini
Il Gran Sacerdote
William Meinert
Orchester
Orchestre de la Suisse Romande
Chor
Grand Théâtre de Genève Chorus
...
Musik
Giuseppe Verdi
Text
Temistocle Solera
Dirigent und Komponist des letzten Orchesterintermezzos
Antonino Fogliani
Regie
Christiane Jatahy
Bühne
Thomas Walgrave
Marcelo Lipiani
Costumes
An D’Huys
Licht
Thomas Walgrave
Video
Batman Zavarese
Fotografie und Kameraführung
Paulo Camacho
Entwicklung von Videosystemen
Júlio Parente
Dramaturgie
Clara Pons
Chorleitung
Alan Woodbridge
...

In Koproduktion mit Théâtres de la Ville de Luxembourg, Opera Ballet Vlaanderen und Teatro della Maestranza von Sevilla.

VIDEOS

Trailer

Sneak Peek: Nabucco

Verdis biblisches Märchen über Verfolgung, Exil und Krieg.

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Synopsis

Die Oper Nabucco, erklärt in 5 Minuten

Lassen Sie sich in die Handlung von Nabucco einführen, in dieser konzisen Fassung von Christopher Park vom Grand Théâtre in Genf.

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Ausschnitt

Su me morente, esanime

Sopran Saioa Hernández singt „Su me morente, esanime“ aus Verdis Oper Nabucco.

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Ausschnitt

Ben io t'invenni...Anch'io discuso un giorno

Das Grand Théâtre de Genève präsentiert Verdis Nabucco unter der Leitung von Antonino Fogliani und der Regie von Christiane Jatahy. Abigaille (Saioa Hernandez) hat einen Moment der Offenbarung, als sie ein Dokument entdeckt, das beweist, dass sie nicht die echte Tochter Nabuccos, dem König von Babylon, ist, sondern eine einfache Sklavin. Inmitten von Machtkämpfen bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihr Schicksal zu akzeptieren.

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Ausschnitt

Chi mi toglie il regio scettro?

Nabucco (Nicola Alaimo) wird von nun an weder den Gott der Hebräer noch den der Babylonier tolerieren: Alle sollen nur noch ihn verehren. Er verurteilt die Hebräer zum Tode. Ein Blitz trifft ihn, seine Krone fällt zu Boden und er verfällt in Wahnsinn.

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Hinter den Kulissen

Eine Einführung zu Nabucco

Eine Einführung in Verdis Nabucco mit Christiane Jatahy (Regisseurin) und Antonino Fogliani (Dirigent). 

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HANDLUNG 

Erster Teil
Jerusalem

Im Tempel Salomos fleht das hebräische Volk den Schutz seines Gottes gegen die assyrische Invasion unter der Führung von Nabucco, dem König von Babylon, an. Der Hohepriester Zaccaria fordert sie zum Kampf auf und teilt ihnen mit, dass er Fenena, Nabuccos Tochter, gefangen genommen hat, die er zur Wiederherstellung des Friedens einsetzen will. Ismaele, der Neffe des Königs von Jerusalem, überbringt eine katastrophale Nachricht: Die feindlichen Truppen sind weiter vorgerückt. Doch Zaccaria bleibt zuversichtlich. Er übergibt Fenena an Ismaele, bevor er an der Spitze der Hebräer aufbricht, um den Tempel zu verteidigen. Als sie allein sind, können Ismaele und Fenena ihre zärtlichen Gefühle nicht mehr verbergen. Er erinnert sie daran, wie sie ihm geholfen hat, aus einem babylonischen Gefängnis zu fliehen, als er Abgesandter am Hof von Nabucco war, und will sich nun erkenntlich zeigen und mit ihr durchbrennen.

Sie werden von Abigaille, Fenenas missgünstiger Schwester, unterbrochen: Jerusalem ist gefallen, die Hebräer sind besiegt. Abigaille, die auch in Ismaele verliebt ist, bietet ihm an, sein Volk zu retten, wenn er ihr sein Herz schenkt. Ismaele lehnt ab, und Fenena, die von diesem Heldentum überwältigt ist, bekehrt sich abrupt zum Gott der Hebräer. Das Volk kehrt in Panik zurück und geht einem triumphierenden Nabucco voraus. In die Enge getrieben, droht Zaccaria mit der Hinrichtung Fenenas, die ihren Vater anfleht, sich seiner Feinde zu erbarmen. Doch es ist Ismaele, der sich zwischen sie und das Messer stellt und seine Geliebte rettet. Nabuccos Zorn kann sich nun entfesseln: Er befiehlt die Zerstörung des Tempels und die Versklavung der Hebräer, während Zaccaria Ismaele als Verräter seines Volkes verflucht.

Zweiter Teil
Gottlosigkeit

Im Königspalast von Babylon macht Abigaille eine verhängnisvolle Entdeckung: Ein Dokument beweist, dass sie nicht Nabuccos Tochter ist, sondern von Sklaven abstammt. Der Hohepriester des Baal tritt ein und teilt Abigaille mit, dass Fenena im Begriff ist, die hebräischen Sklaven zu befreien. Es ist also an der Zeit, den Plan zu beschleunigen, der Abigaille auf den Thron bringen soll. Zu diesem Zweck hat er bereits das Gerücht von Nabuccos Tod auf einem Schlachtfeld verbreitet. Anderswo im Palast fleht Zaccaria Gott an, ihn zur Befreiung seines Volkes zu inspirieren, während Ismaele, der von seinem Volk verstoßen wurde, sich für seinen Verrat verantworten muss. Es ist Anna, Zaccarias Schwester, die ihn rechtfertigt: Da Fenena sich zum Gott der Hebräer bekehrt hat, hat Ismaele nicht einen Feind, sondern einen der ihren gerettet.

Abdallo, der treue Offizier Nabuccos, drängt Fenena zur Flucht. Das Gerücht über den Tod des Königs hat die Babylonier dazu veranlasst, sich hinter Abigaille zu stellen, die vom Hohepriester unterstützt wird. Sie weigert sich, Fenena die Krone zurückzugeben, als Nabucco auftaucht und wütend erklärt, dass er von nun an weder den Gott der Hebräer noch den der Babylonier dulden wird: alle sollen nur noch ihn verehren. Er verurteilt auch die Hebräer zum Tode, was Fenena dazu veranlasst, ihre Bekehrung zu offenbaren. Dann wird Nabucco von einem Blitz getroffen, der ihm die Krone vom Kopf reißt und ihn in den Wahnsinn treibt. Zaccaria schreit nach göttlicher Strafe und Abigaille ergreift die Krone.

Dritter Teil
Die Prophezeihung

In den hängenden Gärten von Babylon sitzt Abigaille auf ihrem Thron neben der Statue des Gottes Baal und nimmt die Huldigungen ihrer Untertanen entgegen. Der Hohepriester bittet sie, die Ermordung der Hebräer und Fenena zu beschleunigen. Abigaille tut so, als würde sie zögern, als Nabucco eintritt, verwirrt, mit struppigem Bart und zerrissener Kleidung. Abigaille behandelt ihn mit Verachtung und fordert ihn dann auf, das Urteil zu unterschreiben. Nabucco unterschreibt, fragt aber nach dem Schicksal seiner Tochter. Abigaille antwortet, dass niemand Fenena retten kann, woraufhin Nabucco droht, ihre wahre Herkunft durch ein Dokument zu enthüllen. Doch Abigaille zerreißt es vor Nabuccos Augen, während Trompeten die bevorstehende Hinrichtung der Hebräer ankündigen. Nabucco versucht ein letztes Mal, Fenena zu retten, indem er Abigaille den Thron im Austausch für das Leben seiner Tochter anbietet. Doch die neue Königin lehnt verächtlich ab und lässt diesen "Schatten eines Königs" verhaften.
An den Ufern des Euphrat singen die versklavten und gefesselten Hebräer von ihrer verlorenen Heimat und besuchen sie in Gedanken, können sie doch nicht mehr zurückkehren. Doch Zaccaria ermahnt sie, nicht länger zu klagen und sich wieder zu erheben. Er prophezeit, dass ihre Feinde bald den Zorn des Löwen von Juda zu spüren bekommen werden und dass Babylon bis auf den letzten Stein zerstört werden wird.

Vierter Teil
Das gestürzte Idol

Im Palast wird Nabucco durch Schreie, die er für einen Aufruf zum Krieg hält, aus einem Albtraum geweckt. In Wirklichkeit ist es aber der Lärm des Volkes, welches Fenenas Tod fordert. Eingesperrt und machtlos wendet sich Nabucco an den Gott der Hebräer und bittet um Vergebung. Wenn er seine Tochter rettet, wird er ihn als den wahren Gott anerkennen und den Tempel in Jerusalem wieder aufbauen. Die wundersame Ankunft von Abdallo und einer Truppe von Soldaten besiegelt das Gelübde. Nabucco bricht mit ihnen auf, um seinen Thron zurückzuerobern.

In den Gärten bereiten sich die Hebräer darauf vor, unter den Klängen eines Trauermarsches getötet zu werden. Als Zaccaria Fenena das Martyrium als Ende ihres Exils anbietet und der Hohepriester mit der Opferung beginnen will, stürmt Nabucco an der Spitze seiner Truppen herein. Die Statue des Gottes Baal stürzt und zerbricht. Nabucco verkündet, dass er die Hebräer befreit, dass der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut wird und dass Abigaille sich in ihrer Not vergiftet hat. Alle verkünden die Größe des Gottes der Hebräer, als zwei Soldaten eintreten und die sterbende Abigaille stützen. Sie bittet Fenena, Ismaele und Nabucco um Verzeihung, fleht den Gott an, der "die Betrübten erhebt" und bekehrt sich zu ihm, bevor sie ihren letzten Atemzug tut. Daraufhin erklärt Zaccaria, dass Nabucco, da er nun Jehova dient, König der Könige sein wird.