5 Dinge, die man über Madama Butterfly wissen sollte
1° Weitreichende Ursprünge
Puccini wählte das Thema seiner sechsten Oper, nachdem er in London im Juni 1900 eine Aufführung von Madame Butterfly: Eine Tragödie Japans besucht hatte, ein Ein-Akt-Drama von David Belasco. Belasco wiederum hatte den Stoff für sein Drama von der 1898 erschienenen Kurzgeschichte Madame Butterfly des amerikanischen Schriftstellers John Luther Long entlehnt. Longs Geschichte basiert auf den Erinnerungen seiner Schwester Jennie Correll, die mit ihrem Mann, einem methodistischen Missionar, nach Japan gereist war und wurde von Pierre Lottis Roman Madame Chrysanthème aus dem Jahr 1887 beeinflusst. Obwohl Puccini weder Englisch verstand, noch jemals einen Fuß nach Japan setzte, war er von Belascos Stück so inspiriert, dass er den Drang verspürte, es in eine Oper zu verwandeln.
2° Vom Flop zum Erfolg
Bevor sie zu einer der beliebtesten und meistgespielten Opern der Welt wurde, komponierte Puccini fünf verschiedene Versionen von ihr. Die Urfassung in zwei Akten wurde am 17. Februar 1904 an der Mailänder Scala uraufgeführt. Dass die Uraufführung ein großer Flop war wird oft auf ihre späte Fertigstellung und die unzureichende Probenzeit zurückgeführt, weshalb sie schnell zurückgezogen wurde. Puccini revidierte die Partitur grundlegend und teilte den zweiten Akt in zwei getrennte Akte, wobei der Summchor eine Brücke zwischen dem zweiten und dritten Akt bildet. Bei der Uraufführung am 24. Mai 1904 in Brescia war die überarbeitete Fassung ein sofortiger Erfolg. Die heute am häufigsten gespielte Fassung ist Puccinis fünfte und letzte aus dem Jahr 1907.
3° Das sternenbesetzte Banner
Zeitgenössische Zuhörer mögen überrascht sein, wenn die US-Nationalhymne mehr als einmal in Madama Butterfly zitiert wird. Zu Puccinis Zeit war das Lied jedoch als die Hymne der US Navy bekannt. Von der Marine bereits 1889 angenommen, wurde sie erst durch einen vom Präsidenten Herbert Hoover im März 1931 unterzeichneten Kongressakt zur offiziellen Nationalhymne. Lieutenant Pinkertons Arie „Dovunque al mondo“ nimmt die ersten beiden Takte direkt aus der Hymne, während „O say, can you see…“ in späteren Arien sowohl von Pinkerton als auch von Butterfly selbst verwendet wird.
4° Eine sehr menschliche Geschichte
„Ich erzähle diese Geschichte als eine über die echte, wahre Liebe“, sagt Kirsten Harms, die bei dieser Produktion an der Royal Swedish Opera Regie führt. „Sie ist auf der menschlichen Ebene sehr ehrlich.” Harms nähert sich der berühmten Oper aus dem Blickwinkel einer echten Liebesgeschichte an, anstatt sie zu exotisieren, und bringt frischen Wind in Puccinis berühmte Oper. Schauen Sie sich dieses Video an, um ihre Gedanken in vollem Umfang zu hören, ebenso wie die des Dirigenten Lawrence Renes und des Tenors Daniel Johansson, der in dieser Aufführung Pinkerton verkörpert.
5° Zur Butterfly geboren
Asmik Grigorian, die in dieser Aufführung die Butterfly spielt, hat die Rolle im Blut. Ihre Mutter sang Butterfly auf der Bühne, als sie mit ihr schwanger war - mit ihrem Vater als Pinkerton. Später spielte Asmik das Kind von Butterfly. „Butterfly ist für mich etwas ganz Besonderes“, sagt sie. „Ich habe Butterfly nie sehen oder anhören können, ohne von Anfang bis Ende zu weinen.“