Judith
Kroatisches Nationaltheater in Zagreb

Judith

Frano Parać
Verfügbar in
Streamed am Streamed bis Aufnahme vom
Gesungen auf
Kroatisch
Untertitel auf
Kroatisch
Englisch

Das biblische Buch Judit erzählt die Geschichte der schönen Witwe Judith und ihrer Mission, das jüdische Volk und ihre Stadt Betulia zu befreien, die von assyrischen Invasoren belagert wird. Mit Hilfe ihrer Verführungskünste dringt Judith in das Lager der Assyrer ein und verschafft sich ein Treffen mit dem Feldherrn Holofernes: Sie verspricht ihm zu sagen, wie er Israel erobern kann, ohne einen seiner Männer zu verlieren. Von Judiths Schönheit und Weisheit geblendet, bereitet Holofernes ihr ein Festmahl. Als sie mit dem betrunkenen Holofernes alleine ist, tötet Judith ihn mit seinem eigenen Schwert und nimmt seinen Kopf als Trophäe an sich.

Die neue Inszenierung von Judith des Kroatischen Nationaltheaters ist auf den 500. Todestag von Marko Marulić, dem Vater der kroatischen Literatur, im Jahr 1524 abgestimmt. Marulićs 1521 veröffentlichte Judita war das erste literarische Epos in kroatischer Sprache. Inspiriert von Marulić, der als „Vergil von Split“ bekannt ist, schuf der kroatische Komponist und Akademiker Frano Parać die Musik und ein eigenes Libretto für diese Oper in zwei Akten, die im Jahr 2000 uraufgeführt wurde. Sie war ein sofortiger großer Erfolg und ist die am häufigsten wiederaufgeführte kroatische Oper der Gegenwart. Nach der Uraufführung schwärmte der Kritiker Miljenko Grgić: „Wellen der Begeisterung am Ende der Aufführung verkünden das Genie von Marulić (dem wir die literarische Vorlage verdanken) und von Parać, dem Schöpfer der Oper, dessen Zukunft durch eine solch magische Aufführung gesichert ist.“ Die Neuinszenierung von Judith aus Zagreb steht unter der Regie von Snježana Banović und unter der musikalischen Leitung von Ivan Josip Skender.

BESETZUNG

Judith
Sofija Petrović
Holofernes
Matija Meić
Usija
Stjepan Franetović
Jojakim
Mate Akrap
Achior
Ivo Gamulin
Abra
Emilia Rukavina
Rut
Petra Cik
Bagoas
Marin Čargo
Erster Priester
Siniša Galović
Zweiter Priester
Mario Bokun
Armee des Holofernes - Tänzer
Samuele Berbenni
Thomas Boddington
Vito Križnjak
Ovidiu Muscalu
Dan Rus
Vid Vugrinec
Gäste
Kristina Grubiša
Dorotea Ilečić Sever
Orchester
Orchester des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb
Chor
Chor des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb
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Musik
Frano Parać
Text
Frano Parać
Tonko Maroević
Musikalische Leitung
Ivan Josip Skender
Regie
Snježana Banović
Bühne
Zlatko Kauzlarić Atač
Kostüme
Dženisa Pecotić
Choreografie
Blaženka Kovač Carić
Licht
Deni Šesnić
Musikalische Assistenz
Davor Kelić
Regieassistenz
Kristina Grubiša
Sprachtraining
Joško Ševo
Chorleitung
Luka Vukšić
Adaption des Librettos in Standardkroatisch
Mirna Rustemović
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VIDEOS

Trailer

Sneak peek: Judith

Ein biblisches Epos über die Mission einer Witwe, ihr Volk und ihre belagerte Stadt zu retten.

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Treffen Sie die Mezzosopranistin Sofija Petrović

Die Mezzosopranistin Sofija Petrović (Judith) über die gegensätzlichen Eigenschaften, die sie in ihrer Interpretation der Judith am Kroatischen Nationaltheater verkörpert.

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Treffen Sie die Regisseurin von Judith

Regisseurin Snježana Banović erzählt die Geschichte von Judith, ihren Kämpfen und symbolischen historischen Konflikten als Frau, die heute noch präsent sind.

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Treffen Sie den Komponisten und Librettisten von Judith

Komponist und Librettist Frano Parać stellt die Protagonist:innen seiner Oper Judith vor, die am Kroatischen Nationaltheater in Zagreb gezeigt wird.

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HANDLUNG


I. Akt
 

1. Szene
Die Menschen beten für die Rettung ihrer Stadt, die von Holofernes und seinem Heer bedroht wird. Angst geht um in Betulia. Das Gebet beginnt, wird aber durch lautes Klopfen an den Stadttoren unterbrochen. Usija erscheint mit zwei seiner Soldaten und führt den gefesselten und erschöpften Achior herein. Als die Menschen sich um sie herum versammeln, beginnt Achior, die schreckliche Geschichte von Holofernes und seinem Heer zu erzählen und die Gründe für seine eigene Verbannung nach Betulia. Die Erzählung schürt die Angst der Menschen. Sie beten zu Gott um Befreiung. Der Hohepriester Jojakim befiehlt Usija, die Verteidigung der Stadt zu organisieren. Hektisch werden die Aufgaben verteilt. An allen Straßen, die in die Stadt führen, werden Wachen aufgestellt.

2. Szene
Der Stadtrat, angeführt von Jojakim, trommelt Usija, den Verteidiger der Stadt, und einige seiner Anhänger zur Lagebesprechung zusammen und über das Schicksal der Stadt zu entscheiden. In der Ferne hört man das Heer des Holofernes. Jojakim schlägt vor, die Stadt dem Feind zu überlassen, um das Leben der Bürger:innen zu retten, die nach 34 Tagen Belagerung durch die Truppen des Holofernes durch Durst und Hunger geschwächt sind. Als letzten Ausweg rät Usija, die Übergabe um fünf Tage zu verschieben, in der Hoffnung, dass Gott die Gebete der Bevölkerung erhört und ihre Stadt rettet.

3. Szene
Auf dem Stadtplatz beten die Menschen zu Gott. Unter ihnen verkündet eine Gruppe von Priestern den Beschluss des Stadtrates, noch fünf Tage zu warten. Judith, die mit den anderen gebetet hat, hört dies und protestiert, weil sie es für falsch hält, Gott Fristen aufzuerlegen. Sie verkündet, die Stadtmauern zu verlassen und sich in das Lager des Holofernes zu begeben, um ihn … aber sie hält ihren Plan geheim. Sie bittet Usija, sie mit Abra zum Heer des Holofernes ziehen zu lassen. „Die Frist von fünf Tagen bleibt bestehen“, erinnert sie Usija.

4. Szene
Die Magd Abra spricht mit ihrer Freundin Rut über ihre Herrin Judith, die sich in ihrem Haus für die Begegnung mit Holofernes zurechtmacht. Das kurze Duett erzählt von Judiths Schönheit und ihrer sorgfältigen Vorbereitung. Judith ruft Abra und bittet sie, sich fertig zu machen, da sie sie aus der Stadt begleiten wird. In einem einsamen Monolog stellt Judith die moralische und christliche Rechtfertigung ihres Vorhabens in Frage. Sie betet zu Gott um Kraft und ist entschlossen, Holofernes zu töten. Ihr Wille wird immer stärker, getrieben von dem Wunsch, ihr Volk und ihre Heimatstadt vor dem Feind zu retten.


II. Akt


1. Szene
Judith und Abra werden von feindlichen Soldaten vor Holofernes geführt und ihm zu Füßen geworfen. Judith beginnt ihre Erzählung, indem sie an Achiors Bericht (der zu dessen Verbannung nach Betulia führte) anknüpft. Sie erklärt Holofernes, dass die Zeit gekommen sei, Betulia zu erobern, weil das Volk durch die Frist der Rettung innerhalb von fünf Tagen ihren Gott beleidigt hätte. Judith lobt Holofernes, bittet aber auch darum, ihren eigenen Gott verehren zu dürfen. Beeindruckt von Judiths Klugheit und verzaubert von ihrer Schönheit, gibt Holofernes ein großes Festmahl und lädt Judith zu sich ein.

2. Szene
Holofernes’ Heer feiert den bevorstehenden Sieg über Betulia mit einem Festmahl. Spät in der Nacht verschwinden die Soldaten einer nach dem anderen und lassen ihren Heerführer alleine mit Judith, die ihn offensichtlich in ihren Bann gezogen hat. Holofernes wird immer berauschter und macht ihr den Hof. Nunmehr zu zweit, singen sie ein Duett, das damit endet, dass Holofernes betrunken in einen tiefen Schlaf fällt. Judith ergreift die Gelegenheit und tötet ihn mit seinem eigenen Schwert. Judith verlässt die Szene und nimmt den abgeschlagenen Kopf des Holofernes als Beweis mit. Die Bühne ist leer. Das Orchester spielt ein Zwischenspiel. Die Dämmerung bricht herein. Bagoas, der Wesir des Holofernes, betritt mit anderen Wesiren die Bühne. Entsetzt entdecken sie den leblosen Körper ihres Feldherrn. Chaos bricht aus, sie beginnen zu schreien und zu streiten.

3. Szene
Der Platz ist wieder voller Menschen. Unter lauten Rufen öffnen sich die Stadttore und Judith taumelt mit Abra hinein. Mühsam bahnen sie sich einen Weg zu Jojakim und Usija. Die Frauen brechen zusammen und der abgeschlagene Kopf des Holofernes rollt aus dem Bündel in ihrer Hand. Stille senkt sich über den Platz. Achior tritt aus der Menge hervor, starrt auf das abgeschlagene Haupt und ruft, es sei das Haupt des Holofernes. Gleichzeitig stürmen Soldaten von den Wachtürmen herab und verkünden, dass die Assyrer in Panik fliehen. Nach und nach setzt Musik ein, die den Ruhm Judiths preist. Alle umarmen und feiern sie. Immer wieder trifft neue Kunde über den triumphalen Sieg des Volkes Betulias über seine Feinde ein. Ein großes Fest erfüllt die Stadt. Die Freude kehrt zurück, das Leben in der Stadt normalisiert sich.