In der Oper in der sich Realität und Fantasie vermischen, erweckt der herausragende amerikanische Tenor John Osborn den Dichter Hoffmann zum Leben.
LES CONTES D'HOFFMANN, Oper in fünf Akten von Jacques Offenbach.
Libretto von Jules Barbier
Basierend auf dem Stück von Jules Barbier und Michel Carré
Herausgegeben von Michael Kaye und Jean-Christophe Keck
© SCHOTT MUSIC, Mainz, Germany
Besetzung
Olympia | Nina Minasyan |
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Antonia | Ermonela Jaho |
Giulietta | Christine Rice |
The Muse / Nicklausse | Irene Roberts |
The Voice of Antonia's Mother | Eva Kroon |
Hoffmann | John Osborn |
Lindorf / Coppelius / Dr Miracle / Dapertutto | Erwin Schrott |
Spalanzani | Rodolphe Briand |
Crespel / Luther | Paul Gay |
Peter Schlémil | François Lis |
Andrès / Cochenille / Frantz / Pittichinaccio | Sunnyboy Dladla |
Nathanaël | Mark Omvlee |
Hermann | Frederik Bergman |
Wilhelm | Alexander de Jong - DNO talent |
The captain of the Henchmen | Peter Arink |
Chor | Dutch National Opera |
Orchester | Rotterdam Philharmonic Orchestra |
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Musik | Jacques Offenbach |
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Musikalische Leitung | Carlo Rizzi |
Inszenierung | Tobias Kratzer |
Bühne | Rainer Sellmaier |
Kostüme | Rainer Sellmaier |
Text | Jules Barbier |
Rehearsal director | Ching-Lien Wu |
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Video
Handlung
Prolog
In der Weinstube des Meister Luther in Nürnberg. Die Muse der Poesie wollte die alleinige Inspirationsquelle des Poeten Hoffmanns werden. Zu diesem Zweck nimmt sie die Gestalt von Nicklausse, dem besten Freund von Hoffmann, an. Der Feind Hofmanns, Stadtrat Lindorf, fängt einen Brief der Sängerin Stella ab, die sich mit dem Dichter nach ihrer Vorstellung im Nebenzimmer treffen wollte. Als sie in der Pause die Weinstube erreichen, lernen Hoffmann und Nicklausse Studenten kennen, die den Dichter darum bitten ihnen seine drei größten Liebesgeschichten zu erzählen.
Akt I
In dem Labor des Physikers Spalanzani. Hoffmann ist in Olympia verliebt und ist der Schüler des Physikers geworden um sich derjenigen anzunähern, von der er glaubt sie sei seine Tochter. Doch in Wahrheit ist sie eine mechanische Puppe die von Spalanzani und seinem Mitarbeiter Coppélius erschaffen wurde. Vergebens versucht Nicklausse ihm die Augen zu öffnen. Während eines Balles tanzt und singt Olympia wundervoll, doch letztendlich zerstört Coppélius sie und offenbart somit ihre wahre Natur, nämlich die einer Puppe. Hoffmann realisiert unter dem Spott der Menschenmenge voller Trotz was geschehen ist.
Akt II
In dem Haus des Instrumentenbauers Crespel in München. Hoffmann hat sich dieses Mal in die schöne Antonia verliebt, die die prachtvolle Stimme ihrer Mutter geerbt hat, eine Sängerin die gestorben sei, weil sie zu viel gesungen hätte. Sie probt voller Eifer ein Lied, doch ihr Vater warnt sie vor den Auswirkungen die diese Übungen auf ihre schwache Gesundheit haben könnten. Er befürchtet, sie würde so sterben wie ihre Mutter. Hoffmann erfährt schließlich, dass Antonia unter Tuberkulose leidet und fleht sie an mit dem Singen aufzuhören. Allerdings ermutigt der Arzt Miracle, der Crespel davon überzeugt hatte seine Tochter zu behandeln, sie zu singen, bis sie völlig erschöpft von dem Singen stirbt…
Akt III
In einem Palazzo in Venedig. Vergebens verspricht Hoffmann Niklausse, dass er sich nicht in die Kurtisane Giulietta verliebt. Giulietta steht unter der Macht des Dämonen Dapertutto und bereitet sich darauf vor den Schatten Hoffmanns zu rauben, wie sie es bereits bei ihrem Ex-Liebhaber Schlemil getan hatte. Letzterer versucht ebenfalls Hoffmann vor seiner Leidenschaft für die Kurtisane zu retten, doch er tötet ihn, nachdem er ihn zum Duell herausgefordert hatte. Als er auf der Suche nach Giulietta ihr Zimmer betritt, sieht er, wie sie mit einem neuen Liebhaber verschwindet.
Epilog
Wieder zurück in der Weinstube von Luther. Hoffmann hat völlig betrunken seine Geschichte beendet. Er realisiert, dass die die er wirklich liebt, Stella ist, doch diese kehrt, nachdem sie ihn in diesem Zustand sieht, zurück in die Arme des Stadtrats Lindorf. Trotz den Bemühungen Nicklausses, der wieder die Muse seiner Poesie wird, ihn aufzumuntern, betrinkt sich Hoffmann bis zur Besinnungslosigkeit um alles zu vergessen.
Einblicke
5 Dinge, die man über Hoffmanns Erzählungen wissen sollte
1° Eine unvollendete Oper
Offenbach sah sein Werk zu seinen Lebzeiten nie auf einer Bühne. Er starb am 5. Oktober 1880, während die Proben der Oper in der Opéra Comique de Paris stattfanden, noch bevor er die Partition beenden konnte. Der französische Komponist Ernest Guiraud soll die Orchestrierung des Werkes vor der Premiere am 10. Februar 1881 vollenden. Obwohl er sie nie fertig komponierte, sind Hoffmanns Erzählungen wohl musikalisch das erfolgreichste Werk Offenbachs, der zu seiner Zeit schon mehr als hundert Werke zählte und er war ausschlaggebend dafür, dass die komische Oper sich in eine Richtung der Inszenierung von eher menschlichen Figuren entwickelte. Heute sind Hoffmanns Erzählungen eine der meist gespielten französischen Opern weltweit.
2° Ein Tribut an E.T.A Hoffmann
Für die Rolle Hoffmanns ließ sich Offenbach von dem deutschen Schriftsteller E.T.A Hoffmann inspirieren, der vor allem für seine Erzählungen bekannt ist und für den Offenbach eine große Bewunderung empfand. Offenbach selbst war ein großer Musikliebhaber und ein solcher Verehrer von Mozart, dass er sogar einen seiner Vornamen in „Amadeus“ ändern ließ. Offenbach ließ sich ebenfalls durch die von dem deutschen Schriftsteller geschaffenen Figuren inspirieren: die Geschichte von Olympia ist aus Der Sandmann, die von Antonia aus Rat Krespel und die Geschichte von Giulietta aus Die Abenteuer der Sylvester-Nacht.
3° Die Frage bezüglich der Reihenfolge der Akte
Die traditionelle Reinfolge der Akte in Hoffmanns Erzählungen ist wie folgt: Prolog, Akt 1 (Olympia), Akt II (Antonia), Akt III (Giulietta) und der Epilog. Allerdings wurde der Akt Giulietta bei seiner Schaffung gestrichen, bevor er später als Akt II wieder eingegliedert wurde, die Logik wollte, dass der dramatischste Akt die Oper beendete. Diese Reihenfolge blieb die gängige Version während des ganzen 20. Jahrhunderts. Dennoch entsprach diese Platzierung in Wirklichkeit nicht ganz der Entwicklung der Hauptrollen und die Originalreihenfolge wurde letztendlich wiederhergestellt.
4° Die musikalischen Anforderungen für die Rollen in dieser Oper
Offenbach hatte vorgesehen, dass einige Rollen in der Oper von denselben Sängern interpretiert werden sollten. Dies ist der Fall der vier Frauen in Hoffmanns Leben – Stella, Olympia, Antonia und Giulietta -, sowie die drei Inkarnationen des Bösen – Lindorf, Coppélius, Doktor Miracle und Dapertutto. Auch wenn die Konditionen für die Inkarnation des Bösen relativ leicht zu erfüllen waren, ist dies nicht der Fall für die Frauen in Hoffmanns Leben. Der Grund dafür? Alle Rollen werden in verschiedenen Stimmlagen gesungen. Olympia ist eine Rolle für den Koloratursopran, Antonia für den Lyrischen Sopran, während Giulietta eher für den Mezzosopran geschrieben ist.
5° Die Produktion der Dutch National Opera
Der hervorragende Tenor John Osborn singt die Hauptrolle von Hoffmann. Die vier Frauenrollen waren unter den großen Sängerinnen von heute sehr begehrt, unter ihnen die Sopranistin Ermonela Jaho. Schließlich liegt die Inszenierung in den Händen des jungen deutschen Regisseuren Tobias Kratzer, der 2018 für die International Opera Awards, den Austrain Opernregiepreis, den Deutschen Theaterpreis Der Faust und in der Kategorie „bester Regisseur“ von dem deutschen Opernmagazin nominiert wurde.