Suleiman der Prächtige und seine osmanische Armee marschieren auf Wien zu. Auf ihrem Weg liegt lediglich eine befestigte Stadt, und ihr kroatischer Kommandant und die kleine Garnison an Männern stellen sich unbeugsam in den Weg.
Ivan Zajcs patriotische Oper erzählt die Geschichte von Nikola Šubić Zrinjskis mutiger Führung und heroischem Opfer während der historischen Belagerung von Siget. Voller kraftvoller Musik - darunter der mitreißende Männerchor „U boj, u boj!“ - hat die Oper seit ihrer überaus erfolgreichen Premiere 1876 einen festen Platz im kroatischen Repertoire.
Besetzung
Nikola Šubić Zrinjski | Ljubomir Puškarić |
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Eva | Tamara Franetović Felbinger |
Jelena | Ivana Lazar |
Lovro Juranić | Damir Klačar |
Gašpar Alapić | Ozren Bilušić |
Vuk Paprutović | Tvrtko Stipić |
Suleiman the Magnificent | Ivica Čikeš |
Mehmed Sokolović | Stjepan Franetović |
Levi | Davor Radić |
Mustafa | Neven Mrzlečki |
Ali Portuk | Željko Grofelnik |
Begler Bey | Robert Palić |
Messaggiera | Antonio Brajković |
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Musik | Ivan Zajc |
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Dirigent | Nikša Bareza |
Inszenierung | Krešimir Dolenčić |
Bühne | Dinka Jeričević |
Licht | Deni Šesnić |
Kostüme | Ika Škomrlj and Dženisa Pecotić |
Text | Hugo Badalić |
Chorleitung | Luka Vukšić |
Regieassistenz | Martina Zdilar Sertić |
Mitarbeit Choreographie | Božica Lisak |
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Video
Handlung
I. Akt
In seinem Lager in Belgrad plant Suleiman der Prächtige die Eroberung Wiens. Der osmanische Sultan ist im fortgeschrittenen Alter und ignoriert die Warnungen seines Arztes hinsichtlich seiner schlechten Gesundheit. Das einzige Hindernis auf dem Weg nach Wien ist die befestigte Stadt Szigetvár, die vom kroatischen Gouverneur Nikola Šubić Zrinjski verteidigt wird. Der Großwesir Mehmed Sokolović rät dem Sultan, Szigetvár wegen Zrinjski und der berühmten Tapferkeit seiner Soldaten ganz zu umgehen. Aber Süleyman ist sicher, dass er siegen wird und befiehlt den Marsch durch die befestigte Stadt.
In Szigetvár trifft sich Zrinjskis Tochter Jelena mit Lovro Juranić, einem Krieger, der sich auf die bevorstehende Schlacht vorbereitet. Jelena vertraut sich ihrer Mutter Eva an und sagt ihr, dass sie um das Leben von Juranić fürchtet. Dazu kommt Zrinjski, der der Familie mitteilt, dass die Osmanen auf dem Vormarsch sind. Juranić bittet Zrinjski um Jelenas Hand. Der Vater gibt seine Zustimmung und verspricht, dass die Hochzeit nach der Niederlage der Osmanen stattfinden wird.
Nach der Belagerung von Szigetvár bereiten sich die Soldaten von Zrinjski auf die entscheidende Schlacht vor. Der Krieger Gašpar Alapić rät Zrinjski, seine Frau und Tochter an einen sicheren Ort zu schicken, bis die Gefahr vorbei ist. Aber Eva ist fest entschlossen, dass Jelena und sie bei ihren Lieben bleiben werden. Zrinjski wurde zuvor vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aufgefordert, Szigetvár zu verteidigen, bis Hilfe kommt. Seine Soldaten leisten alle einen feierlichen Eid, um die befestigte Stadt bis zum letzten Mann zu verteidigen.
II. Akt
Im osmanischen Lager finden Feierlichkeiten zum vierzigsten Jahrestag der Schlacht bei Mohács statt. Suleyman ist wegen des Widerstandes von Zrinjski ungeduldig und schickt Sokolović nach Szigetvár mit einer Nachricht, die Zrinjski zur Kapitulation auffordert.
Zrinjski spürt, dass er den Feind nicht mehr lange aufhalten kann. Der Großwesir kommt und bietet Zrinjski die kroatische Krone im Austausch für seine Kapitulation an, droht aber, seinen Sohn zu foltern, sollte er sich weigern. Der Gouverneur ordnet an, dass der Stadtrand der befestigten Stadt verlassen und in Brand gesteckt wird, dann schickt er Sokolović mit der Nachricht zurück, dass Suleiman die Stadt selbst betreten kann, wenn er es wagt.
III. Akt
Der Sultan ist an einer natürlichen Ursache gestorben. Sokolović hält seinen Tod vor den osmanischen Truppen geheim und befiehlt einen weiteren Angriff auf Szigetvár.
Eva hat Jelena in einen Raum unter der Festung gebracht, um sie vor den herannahenden Soldaten zu schützen. Die Tochter kann nur von Juranić träumen, der sie dann plötzlich in ihrem Versteck findet. Jelena bittet ihn, sie zu töten, aus Angst, dass sie sonst in die Hände der Osmanen fällt. Juranić erfüllt ihren Wunsch, gibt ihr einen letzten Kuss, bevor er sie mit seinem Schwert ersticht.
Während sich Eva und Zrinjski voneinander verabschieden, bringt Juranić ihnen die Nachricht vom Tod von Jelena. Eva setzt die Festung in Brand und die Soldaten ziehen alle in die letzte Schlacht. Szigetvár fällt.
Einblicke
5 Dinge, die man über Nikola Šubić Zrinjski wissen sollte
1° Ein Kampf gegen die Wahrscheinlichkeit
Die Belagerung von Siget - auch bekannt als die Belagerung von Szigetvár oder die Schlacht von Szigeth - wurde 1566 ausgefochten, als die osmanische Armee unter dem Kommando von Sultan Suleiman dem Prächtigen einen Vorstoß nach Wien unternahm. Einen Monat lang verteidigten 2.500 Soldaten - hauptsächlich Kroaten - die kleine Festung Szigetvár an der habsburgischen Grenze gegen über 100.000 türkische Soldaten und 300 Kanonen. Obwohl die Osmanen eigentlich gewannen, war das Ergebnis ein Pyrrhussieg. Ihre schweren Verluste zwangen sie, ihre Expansionspläne in Europa aufzugeben, und die österreichische Hauptstadt wurde bis zur Schlacht bei Wien 1683 nicht wieder bedroht.
2° Militärische Führung
An der Spitze der habsburgischen Verteidigung stand Nikola Šubić Zrinski, ein kroatisch-ungarischer Adliger und General. Von 1542 bis 1556 war er Banus von Kroatien und von 1557 bis 1566 Schatzmeister des Königs, was die Zrinskis zur mächtigsten Familie im Königreich Kroatien machte. Er befand sich in Szigetvár, als Suleiman seinen Vorstoß nach Wien begann. Zrinski schrieb an Maximilian II., den Heiligen Römischen Kaiser, der Verstärkungen versprach, aber diese kamen nicht vor den Osmanen an. Beide Kommandanten starben während der Schlacht - Suleiman in seinem Zelt aus natürlichen Gründen, und Zrinski, als er am letzten Tag der Belagerung eine verzweifelte und selbstmörderische Offensive führte.
3° Ein anhaltendes Vermächtnis
Zrinskis Heldentaten bei der Belagerung von Siget machten ihn zu einem bekannten europäischen Helden. Er wurde mit Leonidas I. verglichen, weil er seine Soldaten dazu inspirierte, sich gegen überwältigende Heere zu behaupten. Ihre mutigen Handlungen wurden in einem Bericht von Zrinskis Schreiber und Kammerherrn aus erster Hand und später in einem epischen Gedicht seines Urenkels festgehalten. Die Bedeutung der Schlacht wurde als so wichtig erachtet, dass der französische Geistliche und Staatsmann Kardinal Richelieu sie als „die Schlacht, die die Zivilisation rettete“ bezeichnete. In Kroatien wurde Zrinski zum Symbol der nationalen Befreiung, die sich zu verschiedenen Zeiten der Geschichte gegen den osmanischen, österreichischen und ungarischen politischen Einfluss richtete.
4° Eine musikalische Mission
Ivan Zajc (1832-1914) war ein kroatischer Komponist, Dirigent, Regisseur und Lehrer, der über vierzig Jahre lang die Musikkultur Kroatiens dominierte. Nach dem Studium am Mailänder Konservatorium zog er nach Wien, wo er schon früh als Operettenkomponist erfolgreich war. Beeinflusst von Akademikern, Studenten und Dichtern aus seiner Heimat, beschloss Zajc jedoch, sich der Pflege der musikalischen Identität Kroatiens zu widmen, anstatt für sich selbst internationalen Ruhm zu erlangen. 1870 zog er nach Zagreb, woraufhin er Direktor und Dirigent der Kroatischen Staatsoper und Direktor des Kroatischen Musikinstituts wurde. Oft mit Verdi wegen seines Patriotismus und seines musikalischen Stils verglichen, war er ein produktiver Komponist, der es trotz seiner beruflichen Pflichten schaffte, fast 1.000 Werke zu vollenden.
5° Komponierte Geschichte
Zajcs Meisterwerk ist seine Oper Nikola Šubić Zrinski, die die Geschichte der Belagerung von Siget erzählt. Der Komponist und sein Librettist Hugo Badalić, der die Charaktere von Zrinski und Suleiman nach historischen Gesichtspunkten formte, wies auch Zrinskis Frau Eva und seiner Tochter Jelena wichtige musikalische und dramaturgische Rollen zu. Die Uraufführung der Oper im Jahr 1876 wurde von Publikum und Kritikern gleichermaßen positiv aufgenommen und ist seither im kroatischen Repertoire geblieben. Seinen dauerhaften Ruhm verdankt die Oper nicht zuletzt seinem grandiosen Chor „U boj, u boj!“. („Zum Kampf, zum Kampf!“), den Zajc zehn Jahre vor dem Rest der Oper schrieb. Er hat sich als kroatisches patriotisches Lied außerhalb der Oper und als Standardlied in japanischen Gesangsvereinen etabliert.