Ariadne auf Naxos
Der Komponist steht unter Stress. Sein kleines Opernensemble steht kurz davor, Ariadne auf Naxos, eine grandiose Oper aus seiner Feder, im Haus eines reichen Mannes aufzuführen. Doch am selben Abend soll auch eine Spielertruppe unter der Leitung der schillernden Zerbinetta auftreten, weshalb die beiden Ensembles darum streiten, wer zuerst auftreten soll. Die drohenden Kürzungen treiben den redlichen Komponisten an den Rand der Verzweiflung. Dies ist der komische Prolog zu Ariadne, die das Publikum nach der Pause besuchen wird.
Nach Elektra und Der Rosenkavalier waren der Komponist Richard Strauss und der Librettist Hugo von Hofmannsthal das führende Opernduo der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Sie beschlossen, an diese beiden Erfolge mit einem anspruchsvollen Experiment anzuknüpfen: eine Oper über eine Oper und eine Geschichte über künstlerisches Schaffen. Ariadne auf Naxos ist Metafiktion in ihrer angenehmsten Form, eine Oper, die dem Publikum auf unterhaltsame Weise seine eigene Rolle bewusst macht. Es ist eine komische Oper, in der sich Sprechtheater mit Gesang mischt. Strauss' schillernde, melodiöse und extravagant instrumentierte Musik wird hier unter der Leitung des Musikdirektors der Königlichen Schwedischen Oper Alan Gilbert und mit Christina Nilsson, Johanna Rudström, Sofie Asplund, Michael Weinius und dem Schauspieler Andreas T. Olsson in den Hauptrollen aufgeführt.
BESETZUNG
Haushofmeister | Andreas T Olsson |
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Musiklehrer | Ola Eliasson |
Der Komponist | Johanna Rudström |
Der Tenor / Bacchus | Michael Weinius |
Ein Offizier | Jesper Taube |
Tanzmeister | Petter Moen |
Ein Perückenmacher | Jan Sörberg |
Ein Lakei | Johan Edholm |
Zerbinetta | Sofie Asplund |
Primadonna / Ariadne | Christina Nilsson |
Harlequin | Jens Persson Hertzman |
Scaramuccio | Jonas Degerfeldt |
Truffaldino | Erik Rosenius |
Brighella | Klas Hedlund |
Najade | Madeleine Allsop |
Dryade | Kari Koskinen |
Echo | Agnes Auer |
Puppenspieler.innen | Henrik Bäckbro Linn Bergstam Annika From Borg |
Orchester | Royal Swedish Orchestra |
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Musik | Richard Strauss |
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Text | Hugo von Hofmannsthal |
Musikalische Leitung | Alan Gilbert |
Regie | Katharina Jakhelln Semb |
Bühnenbild und Kostüme | Susanne Mûnzner |
Licht | Susanna Hedin |
Puppendesign | Kirjan Waage Gwendolyn Warnock (Wakka Wakka Productions) |
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Handlung
Prolog
Ein berühmter, sehr wohlhabender Kunstmäzen in Wien hat prominente Persönlichkeiten der kulturellen Elite zu einem großen Ereignis in sein Haus eingeladen. Nach dem Abendessen soll das Werk eines jungen, begabten Komponisten uraufgeführt werden: die tragische Oper Ariadne auf Naxos.
Das Ensemble ist mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt, als der Direktor, der auch Musiklehrer und Freund des Komponisten ist, zu seiner Überraschung erfährt, dass ein anderes Ensemble ebenfalls auftreten wird. Da der Mäzen einen heiteren Ausklang des Abends plant, hat er eine Commedia dell'arte-Gruppe mit der berühmten Zerbinetta in der Hauptrolle engagiert, die einen Epilog im Stil einer Opera buffa aufführen soll, wonach zum Abschluss ein großes Feuerwerk gezündet wird.
Der Komponist ist wütend, und kurz darauf kommt es zur Katastrophe, als der Haushofmeister verkündet, dass sein Herr beide Werke, das tragische und das komische, aufgeführt sehen möchte.
Es folgt völlige Verwirrung. Der Komponist will lieber davonlaufen, als sein Werk entweiht und seine Ideale ruiniert zu sehen. Erst nach großen Bemühungen des Musiklehrers und des Ballettmeisters verspricht er, zu bleiben und seine Oper zu dirigieren sowie Kürzungen an der Partitur vorzunehmen. Doch Zerbinetta gibt dem Komponisten sein Selbstvertrauen zurück. Teils im Scherz, teils im Ernst entfacht sie seine junge Liebe, und als er schließlich aus seiner Verzauberung erwacht, ist es für ihn zu spät, seine Meinung zu ändern.
Die Oper
Ariadne, die Königstochter, liegt in tiefer Verzweiflung vor einer Höhle auf einer einsamen Insel. Sie ist von ihrem Geliebten, dem Helden Theseus, verlassen worden. Drei Nymphen - Najade, Dryade und Echo - haben die unglückliche Frau mit ihrem Gesang kurz zur Ruhe gebracht. Für Ariadne scheint der Tod die einzige Möglichkeit zu sein, ihrem Kummer zu entkommen.
In diesem Moment erscheint die Commedia dell'Arte-Gruppe und versucht, die Prinzessin in ihrer Not zu trösten.
Zerbinetta erklärt Ariadne ihre Ansichten über das Leben und vor allem über die Liebe, aber sie reagiert nicht darauf. Die Spieler wetteifern um Zerbinettas Aufmerksamkeit, und Harlekin gewinnt. Die Nymphen eilen herbei und kündigen die Ankunft des Gottes Bacchus an. Er ist gerade den Tücken der Zauberin Circe entkommen und steuert nun sein Schiff auf Naxos zu.
Wie in Trance geht Ariadne ihm entgegen, in der Gewissheit, dass er Hermes, der Götterbote, ist, der sie in das Reich des Todes führen wird. Ekstatisch bricht sie in seinen Armen zusammen, doch statt des Todes begegnet sie dem Leben und der Liebe.