Christmas Eve
Oper Frankfurt

Die Nacht vor Weihnachten

Rimsky-Korsakov
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Gesungen auf
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Es ist Weihnachten in dem ukrainischen Dorf Dikanka, der Schmied Wakula ist unglücklich in Oksana, die Tochter eines Gutsbesitzers, verliebt. Sie will ihn nur unter der Bedingung heiraten, dass er ihr die goldenen Schuhe der Zarin besorgt. In seiner Verzweiflung wendet sich Wakula an den Teufel, damit dieser ihn in die Hauptstadt fliegt und ihm hilft, die Schuhe zu beschaffen. Wird dies ausreichen, um die Hand von Oksana zu gewinnen?

Rimski-Korsakows Nacht vor Weihnachten ist eine satirisch-realistische Darstellung des Lebens in einem ukrainischen Dorf, kombiniert mit fantastischen und mythologischen Elementen. Es ist ein Fest der Weihnachtslieder der Dorfbewohner, der lyrischen Arien, der Buffo-Szenen und der Tanznummern zu orchestralen Zwischenspielen. Die Beziehung zwischen Mensch und Natur, zwischen Individuum und Kosmos, steht im Mittelpunkt der Oper. Rimski-Korsakow selbst schrieb das Libretto nach der gleichnamigen Erzählung von Gogol. Als bekennender Pantheist sah der Komponist die Natur als Abbild des Göttlichen - und damit als etwas absolut Bewahrenswertes. Er fügte mythologische Elemente des heidnischen Volksglaubens hinzu; er lässt Sterne am Himmel tanzen und menschenähnliche Sonnengötter erscheinen. Der Komponist zeigt die Sinnhaftigkeit und Schönheit eines Kosmos, in dessen biologischen und jahreszeitlichen Rhythmen der Mensch aufgehoben ist - in dieser Inszenierung ganz wörtlich. Diese Produktion von Die Nacht vor Weihnachten unter der Regie von Christof Loy und der musikalischen Leitung von Sebastian Weigle brachte Frankfurt den Titel Produktion des Jahres 2021/22 der Zeitschrift Opernwelt ein.

BESETZUNG

Wakula
Georgy Vasiliev
Oksana
Julia Muzychenko
Solocha / Frau mit violetter Nase
Enkelejda Shkoza
Tschub
Alexey Tikhomirov
Teufel
Andrei Popov
Panas
Anthony Robin Schneider
Der Bürgermeister
Sebastian Geyer
Der Diakon Ossip
Peter Marsh
Die Zarin
Bianca Andrew
Pazjuk
Thomas Faulkner
Frau mit gewöhnlicher Nase
Barbara Zechmeister
Orchester
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Chor
Chorus of the Oper Frankfurt
...
Text
Nikolai Rimsky-Korsakov
Musik
Nikolai Rimsky-Korsakov
Dirigent
Sebastian Weigle
Regie
Christof Loy
Bühne
Johannes Leiacker
Costumes
Ursula Renzenbrink
Licht
Olaf Winter
Chorleitung
Tilman Michael
Videoregie
Myriam Hoyer
...

Videos

Ausschnitt

Ich singe Koljadka

Es ist Weihnachten in dem ukrainischen Dorf Dikanka, der Schmied Wakula ist unglücklich in Oksana, die Tochter eines Gutsbesitzers, verliebt. Sie will ihn nur unter der Bedingung heiraten, dass er ihr die goldenen Schuhe der Zarin besorgt. In seiner Verzweiflung wendet sich Wakula an den Teufel, damit dieser ihn in die Hauptstadt fliegt und ihm hilft, die Schuhe zu beschaffen. Dieser Ausschnitt aus der IV. Szene spielt auf dem Hauptplatz in Dikanaka. Die Dorfbewohner (Der Chor der Oper Frankfurt) singen Koljadka, ukrainische Weihnachtslieder, und Oksana (Julia Muzychenko) schließt sich den Feierlichkeiten an. Wakula (Georgy Vasiliev) ist nicht in der Stimmung zu singen; er muss sich um einen lästigen Sack kümmern, in dem sich kein Geringerer als der Teufel selbst befindet.

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Hinter den Kulissen

Einführung zu Die Nacht vor Weihnachten

Eine Einführung in die Oper Die Nacht vor Weihnachten von Rimski-Korsakow durch den Dramaturgen Maximilian Enderle an der Oper Frankfurt.

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Hinter den Kulissen

Das kreative Team von Die Nacht vor Weihnachten

Eine Einführung zu Die Nacht vor Weihnachten mit dem Regisseur Christof Loy, Stuntkoordinator und Flugregisseur Ran Arthur Braun und dem Dirigenten Sebastian Weigle.

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Handlung


I. Akt

Am Vorabend der Weihnachtsnacht im ukrainischen Dorf Dikanka. 

Der Teufel beklagt sich bei der Witwe Solocha über ihren Sohn Wakula, den frommen Schmied. Dieser habe an die Kirchenfassade einen ängstlichen  Teufel gemalt. Überhaupt hätten die Menschen keinen Respekt mehr vor dem Teufel und würden religiösen Bräuchen nachgehen, ohne deren Ursprung zu kennen. Im ganzen Dorf würde man Weihnachtslieder anstimmen und von Haus zu Haus ziehen, um Würste, Schinken und Wareniki zu erbitten. Wo aber bleibt die gute alte Gottes- und Teufelsfurcht?

Auch gibt es neuen Tratsch im Dorf: Schmied Wakula ist in die Tochter des reichsten Bauern verliebt, die schöne Oksana, die sonst immer alle Burschen abblitzen lässt. Da Solocha wiederum ein Auge auf das Erbe von Oksanas Vater Tschub geworfen hat, möchte sie gemeinsam mit dem Teufel ein Rendezvous zwischen ihrem Sohn und Oksana verhindern. Sie reitet mit ihrem Besen zum Himmel und raubt alles Sternenlicht, der Teufel steckt den Mond in seine Tasche. In vollkommener Dunkelheit entfesseln sie Schneestürme, so dass die Menschen ihr eigenes Haus nicht wiederfinden. Auch den Zyklus der Jahreszeiten wollen sie aufhalten: Der Frühlingsgott Owsen und die Jungfrau Koljada sollen nicht zueinanderfinden und den Menschen die Sonnenwende schenken.

Mittlerweile ist die Mondfinsternis hereingebrochen und Tschub, der mit seinem Kumpanen Panas auf dem Weg zu einem Trinkgelage beim Diakon war, ist vom Weg abgekommen. Als er zu seinem Haus zurückkehrt, trifft er auf Wakula, der träumend vor Oksanas Fenster steht: Liebt ihn das Mädchen, liebt sie ihn nicht? Wakula vertreibt Tschub, der nun glaubt, dass er gar nicht vor seinem eigenen Haus steht. Er beschließt, den Weihnachtsabend bei Solocha zu verbringen.

Schließlich geht Wakula zu Oksana, die ihn aber glauben lässt, nichts für den Schmied mit den rauen Händen übrig zu haben. Als die Mädchen aus dem Dorf kommen, um sie zum gemeinsamen Weihnachtssingen abzuholen, schaut Oksana sehnsüchtig auf die neuen Schuhe ihrer besten Freundin Odarka. Wakula verspricht sofort, ihr ebensolche zu schenken. Oksana aber besteht darauf, dass er ihr Schuhe besorgt, wie sie die Zarin trägt. Dann würde sie seine Frau werden. Die Mädchen verspotten Wakula: Nie werde er an die Schuhe der Zarin herankommen und Oksana heiraten!
 

II. Akt

Solocha ist nach letztlich missglückter Mission von ihrem Himmelsausflug mit dem Teufel nach Hause zurückgekehrt. Mond und Sterne haben sie fallen lassen, und so konnte Wakula Oksana besuchen. Solocha und der Teufel freuen sich nun auf einen Abend zu zweit, da klopft es an der Tür. Es ist der Bürgermeister, der am Weihnachtsabend Solocha seine Aufwartung machen will. Der Teufel schlüpft schnell in einen Kohlensack, um darin zu warten, bis der Gast wieder gegangen ist. Doch schon klopft der nächste Verehrer an der Tür: der Diakon. Solocha versteckt den Bürgermeister ebenfalls in einem Sack und beginnt ein wohl eingeübtes Liebesspiel mit dem Geistlichen. Es klopft erneut: Der mächtige Tschub ist es, den es auch an diesem Abend zu Solocha treibt. Der Diakon muss sich nun wohl oder übel in einem weiteren Sack verstecken. Tschub und Solocha machen es sich gerade auf dem Sofa gemütlich, als wieder jemand in die Hütte will: Solochas eigener Sohn, Wakula, den es in seinem Liebeskummer nach Hause zieht. Für Tschub bleibt als Versteck nur noch der große Sack, in dem schon der Diakon steckt. Wakula wundert sich über die Unordnung im Haus und schafft die Säcke fort.

Auf dem Dorfplatz feiern die Menschen mit ausgelassenen Weihnachtsgesängen den Heiligen Abend, Wakula ist mit seinen Säcken unterwegs und keineswegs in Feierstimmung. Erst recht nicht, als sich Oksana vor dem ganzen Dorf über ihn lustig macht und fragt, ob er schon wegen ihrer Schuhe bei der Zarin war. Nun reicht es ihm: Er verabschiedet sich von Oksana und seinen Freunden. Nie mehr sollen sie ihn wiedersehen. Er verschwindet mit dem kleinsten Sack, nicht ahnend, dass er den Teufel mit sich führt. Oksana und die Dorfgemeinschaft machen sich über die anderen Säcke her und vermuten darin herrliche Weihnachtsbraten. Doch es kommen nacheinander Oksanas Vater, der Diakon und schließlich der Bürgermeister zum Vorschein. Das ganze Dorf weiß nun, dass die drei den Abend bei Solocha verbracht haben. Solocha muss wirklich eine Hexe sein...
 

III. Akt

Wakula muss noch immer an Oksana denken und daran, dass er ihr Herz gewinnen könnte, wenn er ihr die verdammten Schuhe der Zarin bringt. Er fragt nun sogar den unheimlichen Pazjuk nach dem Weg zum Teufel, damit dieser ihm hilft. Da dreht sich Wakula um und bemerkt, dass er den Teufel bereits als Weggefährten mit sich trägt. Er schlägt ein Kreuzzeichen und befiehlt dem Teufel, ihn an den Hof der Zarin zu bringen.

Im Flug durch die Lüfte kann Wakula beobachten, wie die Natur um die Sonnenwende kämpft. Böse Geister toben umher, die Jungfrau Koljada wiederum sucht nach ihrem Frühlingsgott und nach der Liebe. So wie er selbst, Wakula ... und vielleicht auch Oksana?

Wakula erreicht den Hof der Zarin und mischt sich unter eine Abordnung von Saporoger Kosaken. Diese tragen ihre Anliegen so umständlich vor, dass Wakula kurzerhand das Wort ergreift und die Zarin um Schuhe aus ihrem Besitz bittet. Die Herrscherin ist bezaubert von dem aufrichtigen jungen Mann und lässt die schönsten Exemplare für ihn bringen. Fast bedauert sie, dass Wakula offenbar eine Geliebte hat...

Unterdessen hat sich die Jungfrau Koljada mit dem Jüngling Owsen verbun-den, der aus den Lüften zu ihr geflogen ist. Die Sonne geht auf, die Glocken im Dorf läuten und die Menschen preisen mit ihren Gesängen das Weihnachtswunder.
 

IV. Akt

Am Weihnachtsmorgen.

Oksana macht sich bittere Vorwürfe, dass Wakula sich etwas angetan haben könnte. Bösartige Weiber um sie herum berichten, dass er sich erhängt, nein, im See ertränkt habe... Oksana bereut es, so sehr mit Wakula gespielt zu haben, schließlich liebt sie ihn doch. Was für eine Erleichterung, als der Schmied zur Tür hereintritt! Er hält offiziell um die Hand von Oksana an und überreicht ihr die Schuhe der Zarin. Sie fällt ihm um den Hals und sagt, dass sie ihn auch ohne die Schuhe geheiratet hätte. Das ganze Dorf stürmt hinzu und möchte alles über die wundersame Reise erfahren. Doch Wakula will nichts preisgeben und verweist auf einen großartigen Dichter, der eines Tages eine Geschichte über diese einzigartige Nacht vor Weihnachten schreiben wird.

EINBLICKE

Humor kann auch Stärken

REGISSEUR CHRISTOF LOY IM GESPRÄCH MIT MAXIMILIAN ENDERLE
 

Maximilian Enderle: Du inszenierst erstmals eine Oper von Nikolai A. Rimski-Korsakow. Wie hast du dich ihm als Komponist angenähert?

Christof Loy: Zunächst habe ich Rimski-Korsakow durch seine sinfonischen Dichtungen und seine klangfarbenreiche Instrumentation von Mussorgskis Boris Godunow  kennengelernt. Ein Schlüsselmoment für mich war Dmitri Tscherniakovs Amsterdamer Inszenierung der Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch im Jahr 2012. Dabei entdeckte ich, dass Rimski-Korsakows Werke von einer umfassenden Menschenliebe durchzogen sind, die mich sehr unmittelbar berührt.  Rimski-Korsakows Ästhetik ist maßgeblich von seinem pantheistischen Weltbild geprägt. Dieses weist über das Persönliche hinaus und vermittelt eine Botschaft vom Glauben an die Sinnhaftigkeit der Schöpfung, der Natur und des menschlichen Zusammenlebens.

Was reizt dich speziell an der Nacht vor Weihnachten?

Schon beim ersten Hören der Ouvertüre faszinierte mich, dass sich dort im wahrsten Sinne des Wortes ein Kosmos eröffnet, den ich als nahezu magnetisch empfinde. Neben dem musikalischen Zauber machten mich insbesondere die surreal-fantastischen, grotesken und komödiantischen Elemente neugierig,  zumal  ich immer auf der Suche nach Stoffen bin, in denen gelacht werden darf. Sehr besonders finde ich, dass sich in Rimski-Korsakows Komposition emotionale Zustände wie Freude und Leid nicht abwechseln, sondern gleichzeitig erfahrbar sind. Eine große unstillbare Sehnsucht verbindet sich mit dem Wunsch, die Welt zu umarmen. Die Nacht vor Weihnachten ist dadurch eine der wärmsten Opern, die ich kenne. Ohne jede falsche Sentimentalität kann sie dem Publikum für den Moment der Aufführung das Gefühl geben, aufgehoben und geborgen zu sein.

In der Oper treffen sehr heterogene Elemente aufeinander. Wie gehst du szenisch damit um?

Rimski-Korsakow folgt in den ersten beiden Akten weitgehend der Struktur von Gogols Erzählung und schildert das Dorfleben in Dikanka. Die Szenerie des Dorfes wird bei uns nicht nur durch naturalistische Andeutungen, sondern auch durch choreografische Mittel zum  Leben erweckt: Die Tänzer:innen setzen sich Naturkräften wie dem Schneesturm aus und spiegeln die emotionalen Zustände, die Ängste, Träume und Sehnsüchte der anderen Figuren. Im dritten Akt führt Rimski- Korsakow mythologische und fantastische Elemente ein, es beginnt eine Reise in den nächtlichen Kosmos, wobei der Komponist bildstarke Orchesterzwischenspiele, atmosphärische Chöre und Ballettszenen einsetzt. Dies gab uns die Möglichkeit, formal freier und assoziativer zu werden. Die kosmischen Dimensionen, die dabei erschlossen werden, sind in der Inszenierung aber schon durchweg präsent: Der Bühnenraum gleicht farblich dem Negativ eines Sternenhimmels, der das menschliche Geschehen perspektiviert – nicht zuletzt, weil der Mond darin immer wieder als ein visueller Fixpunkt aufscheint.

Welches szenische Potenzial liegt in Rimski-Korsakows Musik?

Rimski-Korsakow gelingt es, den Figuren eine menschliche Wahrheit abzugewinnen, was insbesondere an seinem Einsatz volkstümlich-ukrainischer Melodien  liegt. Am stärksten von allen Charakteren ist es bei Waluka, das Volksliedhafte ist sein Seelenspiegel. In seiner Aufrichtigkeit erinnert er an eine Parzival-Figur, die unberührt ist, aber auch eine  kraftvolle  Facette  hat. Wakula gleicht einem Handwerker, der im besten Sinne nichts von Etikette gelernt hat und gerade deshalb der Zarin imponiert. Sein Gegenspieler ist der reiche Bauer Tschub. Dessen Umgang mit volkstümlicher Musik wirkt maskierter, Tschub hat joviale, beinahe mafiöse Züge. Aber auch ihn stattet Rimski-Korsakow durch seine Musik mit zärtlicheren Zügen aus. Die Oper ist generell sehr auf Tempo angelegt. Ariosi, Rezitative, Ensembles und Chorpassagen wechseln sich auf engstem Raum ab. Sehr exponiert hingegen sind die zwei Arien von Oksana, in denen sie jeweils intensiv um eigene Gedanken und Emotionen kreist. Rimski-Korsakow greift darin sehr präzise zwei wesentliche Momente ihrer Entwicklung auf: zunächst ihre kokette Verspieltheit und später ihre Verunsicherung, als sie befürchtet, dass Wakula nicht mehr zurückkehrt.

Die Episode bei der Zarin bildet innerhalb der Inszenierung einen bewussten ästhetischen Bruch...

Wir haben sie als eine Art Zeitreise angelegt. Während die Kostüme ansonsten eher zeitlos sind, werden hier historische Gewänder aus der Epoche von Katharina der Großen zitiert. Rimski-Korsakow führt die Zarin mit einem langen Zeremoniell, einer Chorszene mit Polonaise, ein. Im Dialog mit Wakula, mit dem sie beinahe ein kurzes Liebesduett beginnt, offenbaren sich immer menschlichere Züge der Zarin. Es blitzt eine Sinnlichkeit auf, die sich auch in der roten Farbe ihres Kostüms spiegelt. Dass die Herrscherin für einen Moment dem Charme des Schmiedes erliegt, ist aber auch eine humorvolle Anspielung auf Katharina die Große, der man ja eine gewisse Mannstollheit nachgesagt hat.

Rimski-Korsakows pantheistisches Weltbild, wonach Natur und Kosmos beseelt sind und in einer engen, gleichberechtigten Beziehung mit  den Menschen stehen, ist ein zentraler Aspekt seiner 15 Opern. Liegt darin eine Aktualität seiner Werke?

Ich denke, Rimski-Korsakows pantheistische Gedanken berühren grundlegende (religions-)philosophische Fragen: In welchem Verhältnis stehen wir Menschen zu unserer Umwelt? Wie können wir Dankbarkeit gegenüber der Schöpfung zeigen und uns als Teil von etwas Größerem begreifen? Als entscheidenden Impuls von Rimski-Korsakow sehe ich den Gedanken, dass wir die Natur tatsächlich als etwas Heiliges betrachten sollten.