

Charlotte hat Albert nur aus Pflichtgefühl geheiratet, liebt aber weiterhin Werther, ohne es sich selbst und noch weniger ihm gegenüber zuzugeben. Der junge Mann ist verzweifelt, weil seine Annäherungsversuche zurückgewiesen werden. Die Liebe, die die junge Frau ihm zu spät gesteht, will er nicht kosten.
Werther ist eine der größten Darstellungen der unmöglichen Liebe in der Oper und basiert auf Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther. Massenet grübelte lange darüber nach, wie er Goethes Geschichte eines melancholischen Dichters, dessen Liebe zu einer verheirateten Frau und allgemeine Unzufriedenheit mit der Welt zu seinem Selbstmord führt, adaptieren könne. Nachdem das Stück zunächst von der Opéra Comique abgelehnt wurde, kam Werther 1892 in Wien zur Uraufführung. Die Darstellung eines künstlerischen, brillanten und zum Scheitern verurteilten jungen Mannes, der sich gegen das Establishment auflehnt, hat über die Jahrhunderte hinweg in Musik, Literatur, Theater und Film Widerhall gefunden. Die neue Produktion des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb ist in sicheren und filmischen Händen: Pier Giorgio Morandi, der Chefdirigent des Kroatischen Nationaltheaters, sowie Dante Ferretti als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner. Der Oscar-prämierte Ferretti hat mit einigen der größten Namen des Kinos zusammengearbeitet, darunter unter anderem Pasolini, Fellini, Zeffirelli und Scorsese.
BESETZUNG
Werther
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Pavel Valuzhin
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Charlotte
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Emilia Rukavina
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Amtmann
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Ozren Bilušić
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Sophie
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Marija Kuhar Šoša
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Albert
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Leon Košavić
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Schmidt
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Ivo Gamulin
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Johann
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Marin Čargo
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Orchester
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Orchester des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb
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Kinderchor
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Kinderopernchor Zvjezdice
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Musik
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Jules Massenet
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Text
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Édouard Blau, Paul Milliet, Georges Hartmann
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Musikalische Leitung
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Pier Giorgio Morandi
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Regie, Bühnenbild und Kostüme
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Dante Ferretti
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Licht
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Daniele Nannuzzi
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Lichtdesign-Adaption
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Dragan Micić
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Musikalische Assistenz
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Andreas Gies
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Regieassistenz
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Fred Santambrogio
Kristina Grubiša
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Kostümassistenz
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Elena Pirino
Ana Trišler
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Sprachtraining
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Jelena Knešaurek Carić
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Leitung Kinderchor
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Dijana Rogulja Deltin
Marija Anđela Biondić
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VIDEOS
Handlung
I. Akt
In seinem Haus im hessischen Wetzlar versucht der Gerichtsvollzieher, seinen jüngsten Kindern ein Weihnachtslied beizubringen. Seine beiden Trinkkumpels, Johann und Schmidt, sind amüsiert über seine Anstrengung, mitten im Sommer Weihnachtslieder zu üben. Der Gerichtsvollzieher teilt ihnen mit, dass sich seine älteste Tochter Charlotte auf den abendlichen Ball vorbereitet, und dass der junge Dichter Werther sie begleiten soll, da Charlottes Verlobter Albert geschäftlich unterwegs ist.
Im Haus des Gerichtsvollziehers angekommen, ist Werther vom herrlichen Sommertag überwältigt und besingt die Natur in einem Gedicht. Er wird durch den Lärm der Kindern unterbrochen: Es ist Charlotte, die sich beeilt, ihren kleinen Geschwistern das Abendessen zu servieren, bevor sie zu ihrer abendlichen Unternehmung aufbricht. Werther ist völlig fasziniert von dem, was er sieht. Der Gerichtsvollzieher sagt, dass er Witwer geworden ist, und dass es Charlotte ist, die sich seit dem Tod ihrer Mutter um die Kinder und das Haus kümmert.
Nachdem Werther und Charlotte zum Ball aufgebrochen sind, trifft Albert unvermittelt ein, nachdem er sechs Monate lang nicht in der Stadt war. Er ist enttäuscht, dass Charlotte nicht zu Hause ist, und bittet Sophie, die zweite Tochter des Gerichtsvollziehers, nicht zu verraten, dass er zurück ist: Er will am nächsten Tag alle überraschen.
Nachdem Werther und Charlotte vom Ball zurückgekehrt sind, gesteht ihr Werther seine Liebe. Verzweifelt erfährt er, dass Charlotte ihrer Mutter auf ihrem Sterbebett versprochen hat, dass sie sich um die Familie kümmern und Albert heiraten muss.
II. Akt
Es ist ein strahlender und sonniger Sonntag. Albert und Charlotte sind seit drei Monaten verheiratet. Zusammen mit anderen Gästen strömen sie in die Kirche, um den goldenen Hochzeitstag des Pastors zu feiern.
Werther beobachtet Charlotte und ihren Mann aus der Ferne und trauert um seinen Verlust, er hält Charlotte für die Liebe seines Lebens. Albert erzählt Werther, dass er seine Verzweiflung versteht und ihm vergibt. Werther lügt Albert an, dass er Charlotte jetzt lediglich als eine gute Freundin sieht.
Die beiden Männer werden von der lebenslustigen Sophie unterbrochen, die erklärt, dass sie, da viel Freude in der Luft liegt, feiern und den ersten Tanz mit Werther teilen möchte. Aber Werther zieht sich zurück und schämt sich, Albert wegen seiner Liebe zu Charlotte angelogen zu haben. Als Charlotte hinzukommt, gesteht ihr Werther erneut seine starken Gefühle.
Charlotte, nun verzweifelt, wiederholt, dass sie ihrer Pflicht nachkommen muss und nun jemand anderem gehört. Sie fordert Werther auf, die Stadt zu verlassen, wird aber schwach und bittet ihn, später, zur Weihnachtszeit, wiederzukommen. Werther sagt, dass er nie wieder zurückkehren wird.
III. Akt
Es wurde Herbst und es wurde Winter. An Heiligabend liest Charlotte verzweifelt und von Gefühlen überrollt Werthers ganze Briefe. Sophie versucht erfolglos, ihre große Schwester aufzuheitern.
Werther erscheint unangekündigt, er und Charlotte tauschen Erinnerungen an die Zeit vor ihrer Trennung aus. Werther zitiert aus einem leidenschaftlichen Gedicht, das er gerade übersetzt hat. Das Treffen ist intensiv, doch Werther verlässt Charlotte abrupt.
Albert kommt nach Hause und erzählt Charlotte, dass er von den Bewohnern der Stadt gehört hat, dass Werther sie besucht hat. Er zeigt ihr auch einen Brief, den er gerade von Werther erhalten hat: „Ich werde länger verreisen. Wirst du mir deine Pistolen leihen?‟ Charlotte ahnt schon die schreckliche drohende Tragödie und eilt davon.
IV. Akt
In dieser Nacht macht sich Charlotte auf den Weg zu Werthers Haus. In seinem Zimmer findet sie ihn verwundet, aber er verbietet ihr, Hilfe zu holen. Endlich umarmen sich, und sie gesteht ihm ihre Liebe, bevor er in ihren Armen stirbt.
GALERIE





