Die Oper überbrückt Jahrhunderte
Die Geburtsstätte der Oper befindet sich in Italien, und Claudio Monteverdi hat 1607 das zum Leben erweckt, was heute weithin als die allererste Oper betrachtet wird, La favola d’Orfeo (Die Fabel von Orpheus). Zu dieser Zeit war Musik polyphon, d.h. verschiedene Melodien waren ineinander verwoben und wurden zusammen gespielt. Am Wichtigsten ist aber, dass die Musik da war, um dem Text zu dienen, nicht anders herum. Das 18. Jahrhundert brachte Opern von Händel und seinen Zeitgenossen. Die opera buffa (komische Oper) und opera seria (ernste Oper) entstanden. Bel canto, ein spezifischer Stil der technischen Stimmgebung, dessen Name buchstäblich “schöner Gesang” bedeutet, kam auf. Später im 18. Jahrhundert erlebte die westliche Welt den Aufstieg der klassischen Epoche, in der Musik immer mehr formalisiert wurde, die Orchester wuchsen und Komponisten wie Mozart Sänger zu virtuosen Höhenflügen antrieben.
Das 19. Jahrhundert und sein romantischer Stil – zusammen mit immer weiter wachsenden Orchester- und Chorbesetzungen – folgten und brachten mit sich das Goldene Zeitalter der Oper. Verdi, Wagner, Rossini, Bellini – sie alle waren in dieser Periode aktiv. Individuelle Komponisten wie auch verschiedene Musikrichtungen und -stile kamen im 20. Jahrhundert auf, vom Impressionismus Debussys bis hin zu den posttonalen Welten von Berg und Ligeti.
Im 21. Jahrhundert setzt sich die Innovation in der Oper fort. Zeitgenössische Komponisten erfinden immer wieder von Neuem, was Musik und gerade auch das Genre der Oper bedeutet. In aller Welt wächst Oper, sie entwickelt sich und singt. Kommen Sie und hören Sie es sich an!