
Nach einer zufälligen Begegnung an einem Bach verlieben sich Hanuszka und Jaśko ineinander. Obwohl ihre Eltern damit einverstanden zu sein scheinen, verschieben sie die Hochzeit. Doch dann erfährt Jaśko, dass Hanuszka einen anderen Mann heiraten wird. Sie behauptet, dies sei „Gottes Wille“ (Wòlô Bòskô), und in seiner Verzweiflung ertränkt sich Jaśko. Als Hanuszka seine Leiche sieht, nimmt sie sich ebenfalls das Leben. Sie werden getrennt voneinander begraben, aber zwischen ihren Gräbern wachsen Lilien. Als Hanuszkas Mutter die Stiele abschneidet, bluten sie – ein Symbol für die unsterbliche Verbindung der Liebenden.
Die tragische Geschichte der unglücklich Verliebten mag bekannt klingen, aber Wòlô Bòskô ist eine Rarität: ein dramatischer Liederzyklus, gesungen auf Kaschubisch. Die Kaschub:innen sind eine ethnische Gruppe, die in der historischen Region Pommern im nördlichen Zentralpolen beheimatet ist. In der Kaschubei wird Kaschubisch gesprochen, das als eigene, eng mit dem Polnischen verwandte Sprache eingestuft wird. Diese Sprache erklingt nun in diesem Werk für Bariton und Klavier des zeitgenössischen Komponisten Łukasz Godyla, das auf einer Auswahl kaschubischer Texte und traditioneller Melodien beruht, die zusammengestellt wurden von dem Bariton Damian Wilma, einem aus der Region stammenden und von der kaschubischen Kultur faszinierter Musiker. Das Stück wurde von Jarosław Kilian für die Bühne der Polnischen Nationaloper adaptiert, der den Schwerpunkt auf den metaphysischen Aspekt der fesselnden Geschichte von Liebe, Schicksal und Tod legt. Kilian sieht den Zyklus als Reminiszenz einer Frau, die auf eine verhängnisvolle Anziehung zurückblickt. Der junge Mann erscheint als Geist, der seine Geschichte aus dem Jenseits erzählt. Handelt es sich nur um die Geschichte eines unglücklichen Paares? Oder handelt es sich um ein universelles Motiv, das sich seit Jahrhunderten wiederholt und nun in der kaschubischen Küstenlandschaft spielt?
BESETZUNG
Jaśko
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Damian Wilma
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Białka
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Danuta Stenka
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Klavier
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Karolina Tańska
Aleksander Teliga
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Schlagzeug
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Krzysztof Szmańda
Katarzyna Bojaryn-South
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Tänzer:innen
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Jakub Piotrowicz
Julia Witczak
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Musik
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Łukasz Godyla
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Skript
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Damian Wilma
Jarosław Kilian
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Musikalische Leitung
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Grzegorz Brajner
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Regie
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Jarosław Kilian
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Bühnenbild und Kostüme
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Izabela Chełkowska
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Choreografie
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Anna Hop
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Licht
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Maciej Igielski
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Tonregie
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Adam Ciesielski
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Gefilmt von
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Marcin Dunin-Borkowski
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