
Katerina Ismailowa ist wohlhabend verheiratet und einsam, ihr Mann impotent und ihr Schwiegervater ein Tyrann. Sie ist eingesperrt in einer Welt, in der erbarmungslose Rohheit, Despotie und Grausamkeit herrschen. Die lebens- und liebeslustige Frau gibt ihrer rauen Sehnsucht nach Freiheit Raum, als Sergej bei der Familie Ismailow zu arbeiten beginnt. Sie wirft sich in eine leidenschaftliche Affäre mit ihm und dem Schwiegervater Gift ins Essen. Doch die zunehmende Radikalität ihres Verlangens nach Selbstbestimmung wird weitere Opfer fordern ...
Wie weit darf ein Mensch gehen, um sich aus unwürdigen Verhältnissen zu befreien? Hier wird eine Frau niederträchtig zur Mörderin, und doch gilt ihr die Sympathie des 26-jährigen Komponisten Schostakowitsch. Seine groß angelegte, expressive Partitur zwischen tragischer Wucht und Satire, praller Groteske und erschütterndem Realismus, die nichts beschönigt und doch alles fühlbar macht, machen Lady Macbeth von Mzensk zu einem Meisterwerk des 20. Jahrhunderts. Regisseurin Elisabeth Stöppler und ihr Team kehren nach der Jungfrau von Orléans von Peter I. Tschaikowsky an die Deutsche Oper am Rhein zurück und erzählen eine weitere radikal widersprüchliche Frauenfigur.
BESETZUNG
Boris Timofejewitsch Ismailow | Andreas Bauer Kanabas |
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Sinowij Borrissowitsch Ismailow | Jussi Myllys |
Katerina Ismailowa | Izabela Matula |
Sergej | Sergey Polyakov |
Aksinja | Anke Krabbe |
Der Schäbige | Sergej Khomov |
Verwalter | Valentin Ruckebier |
Hausknecht/Alter Zwangsarbeiter | Torben Jürgens |
Priester | Beniamin Pop |
Polizeichef | Thorsten Grümbel |
Sonjetka | Maria Polańska |
Polizist | Constantin Moței |
1. Vorarbeiter | Dae-Il Park |
2. Vorarbeiter | Mamuka Manjgaladze |
3. Vorarbeiter | Zhive Kremshovski |
Orchester | Düsseldorfer Symphoniker |
Chor | Chor der Deutschen Oper am Rhein |
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Musik | Dmitri Schostakowitsch |
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Text | Alexander Preis Dmitri Schostakowitsch |
Musikalische Leitung | Vitali Alekseenok |
Regie | Elisabeth Stöppler |
Bühne | Annika Haller |
Kostüme | Su Sigmund |
Licht | Volker Weinhart |
Chorleitung | Gerhard Michalski |
Dramaturgie | Anna Melcher |
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Handlung
I. Akt
Katerina ist unglücklich mit dem Kaufmann Sinowi Izmajlow verheiratet und schrecklich gelangweilt. Ihr Schwiegervater Boris Izmajlow kritisiert sie auf Schritt und Tritt. Als Sinowi für ein paar Tage verreisen muss, zwingt Boris Katerina, ihrem Mann die Treue zu schwören. Sergej, ein gutaussehender junger Arbeiter, bedrängt das junge Mädchen Aksinja mit einer Reihe von Kollegen. Katerina weist die Männer zurecht, und Sergej fordert sie zu einem Ringkampf heraus. Gerade als er sie zu Boden zwingt, erwischt Boris sie und jagt die beiden auseinander. Unter dem Vorwand, ein Buch ausleihen zu wollen, klopft Sergej nachts an Katerinas Tür und verführt sie.
II. Akt
Der schlaflose Boris sieht, wie Sergej aus Katerinas Fenster kommt. Er verprügelt ihn und lässt ihn einsperren. Dann befiehlt er Katerina, ihm etwas zu essen zu machen. Sie gehorcht, mischt aber Rattengift bei. Bald bekommt der alte Mann Krämpfe. Katerina nimmt seine Schlüssel und befreit Sergej. Während Katerina und Sergej im Ehebett schlafen, erscheint jeden Abend Boris' Geist im Schlafzimmer. Sinowi kehrt zurück; er hat bereits alles erfahren und verhört Katerina. Als er sie mit Sergejs Gürtel schlägt, ruft sie ihren Geliebten, und gemeinsam erwürgen sie Sinowi. Sie verstecken die Leiche im Keller.
III. Akt
Während Katerina und Sergej ihre Ehe besiegeln, geht einer der Arbeiter in den Keller, um Schnaps zu suchen. Er bricht die Tür auf, findet die Leiche Sinowis und warnt die Polizei. Der Polizeichef ist glücklich über die Nachricht, weil er beleidigt ist, dass Katerina ihn nicht zur Hochzeit eingeladen hat. Am Ende der Feier stellt Katerina fest, dass die Kellertür aufgebrochen wurde. Die Polizei trifft ein, als sie und Sergej kurz vor der Flucht stehen. Katerina gesteht, und beide werden verhaftet.
IV. Akt
Die Liebenden werden mit anderen Zwangsarbeitern nach Sibirien überführt. Sergej kümmert sich nicht mehr um Katerina und versucht, die jüngere Gefangene Sonjetka zu verführen. Als Geschenk für Sonjetka gelingt es ihm, Katerina unter einem Vorwand dazu zu bringen, ein Paar Strümpfe auszuziehen. Als sie herausfindet, wie sie ausgetrickst wurde, stößt sie Sonjetka in den Fluss und springt ihr hinterher. Beide ertrinken, während der Zug der Gefangenen weitergeht.
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