
Der von der Polnischen Nationaloper organisierte Internationale Stanisław-Moniuszko-Gesangswettbewerb ist der größte Gesangswettbewerb in Polen. Alle drei Jahre kommen junge Künstler:innen aus der ganzen Welt in Warschau zusammen, um ihr Talent zu präsentieren – und für viele von ihnen ist der Wettbewerb der Startschuss für eine internationale Karriere.
Der Wettbewerb wurde 1992 von Maria Fołtyn, der polnischen Sopranistin, Operndirektorin und Förderin des Werks von Stanisław Moniuszko, ins Leben gerufen und findet 2025 zum zwölften Mal statt. Die Liste der bisherigen Preistragenden und Finalist:innen umfasst so herausragende Namen wie Aleksandra Kurzak, Mariusz Kwiecień, Małgorzata Walewska, Olga Busuioc, Salome Jicia, Andrzej Filończyk, Krzysztof Bączyk, Joanna Zawartko, Ewa Tracz, Long Long, Gihoon Kim, Maria Motolygina, Gabriela Legun, Nombulelo Yende, Juliana Grigoryan und Jakub Józef Orliński. Die Jury des Wettbewerbs setzt sich aus Manager:innen der wichtigsten internationalen Opernhäuser sowie aus angesehenen Künstlerinnen und Sängern zusammen. Von Anfang an geht es bei dieser Veranstaltung um mehr als nur um einen künstlerischen Wettbewerb auf höchstem Niveau: Der Moniuszko-Wettbewerb trägt polnisches Repertoire zu einem internationalen Publikum. Jede Sängerin und jeder Sänger trägt im Finale mindestens eine Arie aus einer polnische Oper, einem Oratorium oder einer Operette vor – nicht nur von Moniuszko, dem Vater der polnischen Oper, sondern auch von anderen polnischen Komponierenden wie Frédéric Chopin, Mieczysław Karłowicz, Karol Szymanowski, Ignacy Jan Paderewski und zeitgenössischen Namen wie Krzysztof Penderecki, Paweł Mykietyn und Paweł Łukaszewski.
AWARDS
Erster Preis – Samuel Stopford
Zweiter Preis – Arpi Sinanyan
Dritter Preis – Aksel Daveyan
Vierter Preis – Mariana Poltorak
Sonderpreise
Maria-Fołtyn-Preis für die beste Präsentation eines Werkes von Stanisław Moniuszko - Samuel Stopford
Ewa-Podleś-Preis für die herausragende musikalische Persönlichkeit (gestiftet von ORLEN, Schirmherrschaft des Wettbewerbs) - Mariana Poltorak
Preis für die schönste Darbietung eines polnischen Liedes (gestiftet von ORLEN, Schirmherrschaft des Wettbewerbs) - Aksel Daveyan
Publikumspreis (gestiftet vom Teatr Wielki - Polnische Nationaloper) - Aksel Davey
BESETZUNG
Finalist.innen
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Roman Chabaranok
Aksel Daveyan
Justyna Khil
Zhe Liu
Laura Lolita Perešivana
Mariana Poltorak
Viktoriia Shamanska
Arpi Sinanyan
Samuel Stopford
Mariam Suleiman
Zixin Tang
Yuer Ye
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Moderation
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Aleksander Laskowski
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Pianist
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Martín García García
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Orchester
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Polish National Opera Orchestra
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Musikalische Leitung
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José Maria Florêncio
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Finalist.innen












Programme
Yuer Ye, soprano, China
Suknio, coś mnie tak ubrała - The Countess, Moniuszko
Roman Chabaranok, bass, Ukraine
Che mai vegg’io… Infelice! E tu credevi… - Ernani, Verdi
Aksel Daveyan, baritone, Armenia
Largo al factotum - Il barbiere di Siviglia, Rossini
Justyna Khil, soprano, Poland
Roxana's Song - Król Roger, Szymanowski
Zhe Liu, baritone, China
Vision fugitive - Hérodiade, Massenet
Laura Lolita Perešivana, soprano, Latvia
Ha! Dzieciątko nam umiera… O mój maleńki - Halka, Moniuszko
Mariana Poltorak, soprano, Ukraine
Dich, teure Halle - Tannhäuser, Wagner
Viktoriia Shamanska, soprano, Ukraine
Roxana's Song - Król Roger, Szymanowski
Arpi Sinanyan, soprano, Armenia
Ha! Dzieciątko nam umiera… O mój maleńki - Halka, Moniuszko
Samuel Stopford, tenor, UK
Tombe degli avi miei...Fra poco a me ricovero... - Lucia di Lammermoor, Donizetti
Mariam Suleiman, soprano, Italy
Roxana's Song - Król Roger, Szymanowski
Zixin Tang, mezzo-soprano, China
Amour ! viens aider ma faiblesse! - Samson et Dalila, Camille Saint-Saëns
Yuer Ye, soprano, China
Song to the moon - Rusalka, Dvořák
Roman Chabaranok, bass, Ukraine
O mościwi mi panowie - Halka, Moniuszko
Aksel Daveyan, baritone, Armenia
I ty mu wierzysz, biedna dziewczyno - Halka, Moniuszko
Justyna Khil, soprano, Poland
Do not utter a word - Vanessa, Samuel Barber
Zhe Liu, baritone, China
Skąd tu przybyła - Halka, Moniuszko
Laura Lolita Perešivana, soprano, Latvia
Bel raggio lusinghier - Semiramide, Rossini
Mariana Poltorak, soprano, Ukraine
Ha! Dzieciątko nam umiera… O mój maleńki - Halka, Moniuszko
Viktoriia Shamanska, soprano, Ukraine
Amenaide's aria Come dolce all’alma mia - Tancredi, Rossini
Arpi Sinanyan, soprano, Armenia
Ben io t’invenni… Anch’io dischiuso un giorno… Salgo già del trono aurato - Nabucco, Verdi
Samuel Stopford, tenor, UK
Cisza dokoła - The Haunted Manor, Moniuszko
Mariam Suleiman, soprano, Italy
Caro nome - Rigoletto, Verdi
Zixin Tang, mezzo-soprano, China
Biegnie słuchać w lasy, w knieje - The Hauted Manor, Moniuszko
Piano recital by Martín García García
Franz Schubert Moments musicaux D. 780 No. 1, 2, 3
Stanisław Moniuszko Wilanella B-flat major
Mieczysław Karłowicz Przed nocą wieczną arr. Martín García García
Federico Mompou Canción y Danza No. 4
Mieczysław Karłowicz Pamiętam ciche, jasne, złote dnie (arr. Martín García García)
Karol Szymanowski Dziewięć preludiów Op. 1 No. 9 and Op. 1 No. 1
Federico Mompou Canción y Danza No. 1
Fryderyk Chopin Impromptu F-sharp major Op. 36 No. 2
Stanisław Moniuszko Prząśniczka (arr. Henryk Melcer-Szczawiński)
Federico Mompou Canción y Danza No. 5 and No. 6
Karol Szymanowski Four etudes Op. 4 No. 3 b-moll
Federico Mompou Jeunes Filles au Jardin from Scènes d’Enfants
Karol Szymanowski Nine Preludes Op. 1 No. 8
Fryderyk Chopin Impromptu Ges-dur Op. 51 No. 3
Isaac Albéniz Lavapiés from Iberia Book 3, No. 3
Jury
John Allison
Vorsitzender der Jury, Herausgeber von „Opera with Opera News“
Brian Dickie
Artistic Adviser & Consultant der Garsington Opera und English National Opera
Tobias Oliver Hasan
Operndirektor der Staatsoper Unter den Linden, Berlin
Paul Hopper
Senior Director of Artistic Planning und Leiter des Domingo-Colburn-Stein Young Artist Program der Los Angeles Opera
Rosemary Joshua
Sopran, Leiterin des Opernstudios der Dutch National Opera
Peter Mario Katona
Casting-Direktor des Royal Opera House Covent Garden
Izabella Kłosińska
Casting-Direktorin des Teatr Wielki – Opera Narodowa
Mariusz Kwiecień
Bariton
Thomas Lausmann
Director of Music Administration an der Metropolitan Opera
Dominik Licht
Planung und Casting-Direktor der Osterfestspiele Salzburg. Casting Consultant an der Royal Danish Opera
Olga Pasichnyk
Sopran
Karen Stone
Executive Director von Opera Europa
Tobias Truniger
Musikalischer Leiter des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper
Edith Wiens
Sopran und Gesangslehrerin. Künstlerische Leiterin der Internationalen Meistersinger Akademie
Evamaria Wieser
Casting-Direktorin der Salzburger Festspiele. European Casting Consultant der Lyric Opera of Chicago
Einblicke
Der Urvater der Oper in Polen
Stanisław Moniuszko (1819-1872) war ein polnischer Komponist, der heute als Schöpfer der polnischen nationalen Oper gilt.
Er wurde 1819 in Ubiel im heutigen Weißrussland geboren und begann seine musikalische Ausbildung bei seiner Mutter. Als die Familie nach Minsk umzog, studierte er bei Dominik Dziewanowski und wurde anschließend bei August Freyer in Warschau ausgebildet. Kurz vor dem Novemberaufstand (1830) kehrte die Familie nach Ubiel zurück. Im Jahr 1836 ging Moniuszko erneut nach Berlin, um bei Carl Rungenhagen, dem Leiter der dortigen Singakademie, Musik zu studieren.
Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1840 kehrte Moniuszko nach Polen zurück. Er heiratete Aleksandra Müllerówna, die er einige Jahre zuvor kennengelernt hatte, und ließ sich in Vilnius nieder, wo er seinen Lebensunterhalt als Organist an der St. Johanniskirche verdiente. Gleichzeitig engagierte er sich in künstlerischen Projekten, die das Musikleben der Stadt beleben sollten. Er organisierte Aufführungen seiner Opern und Operetten in privaten Salons. Unter dem Einfluss des Warschauer Literaten Włodzimierz Wolski schrieb Moniuszko 1847 die zweiaktige Oper Halka, die in Vilnius konzertant aufgeführt wurde, aber nur lokal Erfolg hatte. Die Kontakte des Komponisten zum Warschauer Bürgertum und zur Aristokratie, z. B. zu Józef Sikorski, dem Chefredakteur der Musikzeitschrift Ruch Muzyczny, und zu General Ignacy Abramowicz, dem Direktor der staatlichen Theaterverwaltung, sollten jedoch einen bedeutenden Wandel in Moniuszkos Leben und Karriere bewirken.
Der Wendepunkt kam 1858, als eine neue, vieraktige Fassung von Halka uraufgeführt wurde. Bald darauf ernannte General Abramowicz Moniuszko zum Dirigenten der polnischen Opern am Warschauer Teatr Wielki. Von diesem Zeitpunkt an sollte Moniuszko jedes Jahr eine neue Oper aufführen. Sein Flis (Der Flößer) wurde Ende 1858 uraufgeführt, Hrabina (Die Gräfin) 1860, und Verbum Nobile 1861. Da die Spannungen in Warschau zu Beginn des Januaraufstands (1863) zunahmen, verzögerte sich die Uraufführung von Das Gespensterschloss. Das Werk, das zusammen mit Halka als Moniuszkos größte Leistung gilt, wurde erst 1865 uraufgeführt. Bis zu seinem Tod konnte Moniuszko Paria und Beata vollenden, einige andere Werke blieben unvollendet.
Nachdem er sich in Warschau niedergelassen hatte, trat Moniuszko eine Stelle am neu eröffneten Institut für Musik an und unterrichtete dort Harmonielehre und Kontrapunkt. Moniuszkos große Familie (Stanisław und Aleksandra bekamen zehn Kinder) lebte in der Nähe des Teatr Wielki: An den Hauswänden in der Mazowiecka-Straße und in der Altstadt sind heute Gedenktafeln zu sehen, die an den Komponisten erinnern. Stanisław Moniuszko ging als Vater der polnischen Oper und führender polnischer Komponist von Kunstliedern in die Geschichte ein. Er stellte eine Sammlung von über zweihundert Liedern mit dem Titel Śpiewnik domowy (Liederbuch für den Hausgebrauch) zusammen, die einen wertvollen Kontrapunkt zum romantischen Erbe von Franz Schubert und Robert Schumann darstellt. Das beliebteste Lied der Sammlung ist Prząśniczka.
Stanisław Moniuszko starb am 4. Juni 1872 in Warschau an Herzversagen und wurde auf dem Powązki-Friedhof beigesetzt. In den 1980er Jahren wurde in Ubiel ein ihm gewidmetes Museum eingerichtet. Die meisten seiner Werke befinden sich in der Bibliothek der Warschauer Musikgesellschaft, die Moniuszko mitbegründet hat.
Moniuszko ist weithin als Opern- und Liedkomponist bekannt, komponierte aber auch für Kammerensembles, Ballett, Klavier und Orgel.